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Bernd Baumann: AfD-Politiker verharmlost in Interview rechtsextreme Parolen


Im ARD-Interview
AfD-Geschäftsführer verharmlost rechtsextreme Parolen

Von t-online, jcz

22.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Bernd Baumann (Archivbild): Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, findet es nicht verwerflich, wenn AfD Mitglieder "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" rufen.Vergrößern des Bildes
Bernd Baumann (Archivbild): Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD findet es nicht verwerflich, wenn AfD-Mitglieder "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" rufen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Bernd Baumann (AfD) kann im ARD-Interview nichts Verwerfliches an rechtsextremen Aussagen finden. Die Berichterstattung über die AfD sei eine "infame Kampagne".

"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", ist für den Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD Bundestagesfraktion, Bernd Baumann, keine problematische Aussage. Zumindest erkennt er in der Sendung "Bericht aus Berlin" kein Problem darin, dass Mitglieder der AfD Jugendorganisation Junge Alternative (JA) und zwei AfD-Landtagsabgeordnete dabei gefilmt wurden, wie sie diesen Spruch in einer Bar skandierten.

Der Vorfall hatte sich, laut "Bericht aus Berlin", im Anschluss an den Landesparteitag der AfD in Greding am 13. Januar in Bayern ereignet. Auf die Frage des Moderators, ob solche Menschen Mitglied der AfD-Jugendorganisation sein könnten, antworte Baumann ausweichend: "Ich weiß nicht – die haben da Bier getrunken und alles Mögliche gemacht."

"Deutschland den Deutschen" sei keine rechte Parole

An der eigentlichen Aussage kann er dabei nichts Verwerfliches finden: "'Deutschland den Deutschen' heißt: Wir haben ein deutsches Volk. Das sind alle, die den deutschen Pass haben. Die, die legal zu uns kommen, arbeiten, unsere Werte übernehmen, ihre Kinder ordentlich erziehen, sind uns alle herzlich willkommen – wenn sie deutsche Staatsbürger sind." Das "Ausländer raus" beziehe sich nur auf die Menschen, die illegal in Deutschland seien, führt Baumann aus.

Im Internet stoßen die Aussagen von Baumann auf viel Kritik. So schreibt der Chef des Investigativressorts der "Welt", Tim Röhne, auf X (vormals Twitter): "Diese Typen – hier @BerndBaumannAfD – sind tatsächlich nicht mal bereit, zu verurteilen, wenn die eigenen Leute 'Deutschland den Deutschen, Ausländer raus' brüllen. Keine weiteren Fragen."

Kritik von Karl Lauterbach

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt auf X Unverständnis für die fehlende Verurteilung des Gesagten und zieht Parallelen zu Trump und dem Sturm auf das Kapitol. Die AfD steht derzeit ohnehin viel in der Kritik, nachdem das Recherchezentrum "Correctiv" über die Teilnahme mehrerer AfD-Mitglieder bei einer rechtsextremen Tagung berichtet hatte. Lesen Sie hier mehr dazu.

Auch daran konnte Baumann im Interview nichts Verkehrtes finden. Die Berichterstattung über das Thema sei nur "eine infame Kampagne", weil man dabei sei, alle Wahlen im Osten zu gewinnen.

Verwendete Quellen
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