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"#AfDnee": Die AfD mit den eigenen Waffen schlagen


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Landtagswahl in Hessen
Was steckt hinter der Kampagne "#AfDnee"?


19.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Delegierter aus Bayern trägt ein Basecap mit dem AfD-Logo bei dem AfD-Bundesparteitag in der Magdeburger Messe.Vergrößern des Bildes
Ein AfD-Delegierter (Archivbild): In Hessen kommt die AfD laut aktuellen Umfragen mit etwa 16 Prozent auf Platz vier. (Quelle: Carsten Koall/dpa)
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Der Wahlkampf für die Landtagswahl in Hessen läuft auf Hochtouren. Eine Kampagne setzt sich nun zum Ziel, potenzielle AfD-Wähler von anderen Positionen zu überzeugen.

Am 8. Oktober findet die Landtagswahl in Hessen statt. Weniger als drei Wochen vor der Abstimmung läuft der Wahlkampf der Parteien auf Hochtouren. In aktuellen Umfragen hat die CDU mit etwa 29 Prozent die Nase vorn, 10 Prozentpunkte liegt sie vor der zweitplatzierten SPD um Nancy Faeser, die nur bei einem Erfolg als Spitzenkandidatin ihr Amt als Bundesinnenministerin aufgeben will.

Doch nicht einmal der zweite Platz ist ihr sicher, dicht hinter der SPD rangieren die Grünen (etwa 18 Prozent) und die AfD, mit etwa 16 Prozent, jeweils auf Platz drei und vier. Bis zur Wahl kann also noch einiges passieren.

Und schon jetzt tut sich viel: Besonders über die AfD wird ausgiebig gesprochen. Eine Kampagne mit dem Schlagwort "AfDnee" kursiert zurzeit auf X (ehemals Twitter), mit dem selbst erklärten Ziel, potenzielle AfD-Wähler von anderen Positionen zu überzeugen. Auf ihrer Website heißt es etwa: "#AfDnee will sie [AfD-Wähler, d. Red.] darüber aufklären, dass eine Stimme für die AfD in Wirklichkeit eine Stimme gegen ihre eigenen Interessen ist."

Anti-AfD Banner im AfD-Stil

Die Kampagne wirbt auf ihrer Website und auf X mit professionellen Bildern und Bannern, die meist Gesichter von Personen in unterschiedlichen Lebensumständen zeigen. Die Ästhetik der Bilder ist in schwarz-weiß gehalten, versehen mit einer markanten hellblauen Aufschrift – wohl eine Anspielung auf die charakteristische Farbe der AfD.

Auf der Website von "#AfDnee" sind unter dem Menüpunkt "Faktencheck" alle Banner aufgeführt und mit detaillierten Ausführungen zu der angeblich verfehlten Politik der AfD zu unterschiedlichen Themenbereichen einsehbar.

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So wird etwa die Rentenpolitik der AfD bemängelt. Laut der Kampagne würde die Rentenpolitik nämlich zur Folge haben, dass mehr als 40 Prozent aller Arbeitnehmer mindestens bis zum 70. Lebensjahr arbeiten müssen. Auch wird die Zuwanderungspolitik der AfD kritisiert, die der deutschen Wirtschaft laut der Initiative "massiv schaden" würde.

Darüber hinaus setzt sich "AfDnee" noch mit anderen – vermehrt landespolitischen – Vorhaben der AfD auseinander. Die kritischen Einlassungen werden jeweils mit Quellen unterlegt, beispielsweise mit wissenschaftlichen Studien.

Wer steckt dahinter?

Hinter der Initiative "#AfDnee" steht "der Verein für demokratische Bildung und Kultur" – kurz "Demokult e.V", der 2018 gegründet wurde. Laut der eigenen Website wirbt der Demokult e.V. für eine "weitere Demokratisierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft", sowie für eine "Stärkung der demokratischen Kultur". Dafür unterstützt der Verein eigenen Angaben zufolge die Durchführung von zweckdienlichen Veranstaltungen oder anderer überparteilicher Maßnahmen in ideeller, organisatorischer und finanzieller Hinsicht.

Finanziert wird die Kampagne jedoch auch von Unternehmen, Religionsgemeinschaften und Organisationen wie Jugendverbänden oder kirchlichen Einrichtungen. Auf der Website der Kampagne werden überdies Einzelpersonen darum gebeten "#AfDnee" finanziell zu unterstützen.

AfD-Anhänger versuchen, Kampagne zu kapern

Auf X versuchen AfD-Anhänger jedoch, die Aktion zu kapern, indem sie mit eigenen Bannern im ähnlichen Stil die Politik der Ampel und die politische Konkurrenz der AfD kritisieren. Statt dem Hashtag "AfDnee" finden sich daher nun viele Tweets mit den Hashtags "DeshalbAfD" oder "AfDjaa".

Viele der verfälschten Banner befassen sich mit den Themen Migration und Kriminalität. Die vermeintlichen Personen auf den Bannern tätigen ihre Aussagen dabei aus der Zukunft heraus und blicken auf die angeblich erfolgreiche Politik der AfD zurück. Ob die Banner echte Personen mit ihren Positionen darstellen, ist zweifelhaft.

Verwendete Quellen
  • Twitter.com: Profil von AfDnee
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