Wer kandidiert 2025? Scholz mit klarer Ansage – Baerbock und Habeck zieren sich
2025 wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt – und die Parteien schicken wieder Kanzlerkandidaten ins Rennen. In der Ampelkoalition gibt es in dieser Frage gemischte Gefühle.
Olaf Scholz will, Robert Habeck und Annalena Baerbock weichen aus: In der ARD-Dokumentation "Ernstfall – Regieren am Limit" wird der Kanzler auf die Frage, ob er vorhabe, 2025 erneut für die SPD als Kanzlerkandidat anzutreten, mit der Antwort zitiert: "Das habe ich. Ich möchte auch, dass die ganze Regierung wiedergewählt wird."
Zurückhaltender reagieren einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung des Südwestrundfunks zufolge die beiden Grünen-Minister, denen jeweils Ambitionen nachgesagt werden, für ihre Partei als Kanzlerkandidaten ins Rennen zu gehen.
Habeck wird mit den Worten zitiert: "Ich bin gerne Wirtschaftsminister, habe noch viel zu tun. Und die politische Lage erfordert alle Konzentration." Baerbock, die bereits bei der Bundestagswahl 2021 für die Grünen als Kanzlerkandidatin antrat, antwortete demnach ähnlich: "Ich habe derzeit vor allen Dingen vor, mein Amt als Außenministerin nach bestem Wissen und Gewissen auszuüben. In diesen turbulenten Zeiten erfordert das all meine Energie." Ausschließen wollte sie eine Kandidatur laut Südwestrundfunk aber nicht.
Pistorius: "Beliebtheit kann jederzeit ins Gegenteil umschlagen"
Der laut Umfragen derzeit in Deutschland beliebteste Politiker, Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD, wird mit der Aussage zitiert, er habe noch nie darüber nachgedacht, selbst als Kanzlerkandidat anzutreten. "Ich bin viel zu lange dabei, auf verschiedenen Ebenen, um zu wissen, dass Beliebtheit auch jederzeit ins Gegenteil umschlagen kann", sagte Pistorius. "Ich fühle mich sehr wohl in meinem Amt. Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Aufgabe machen darf, weil sie wirklich eine Herausforderung ist. Aber über das Amt habe ich noch nie nachgedacht."
Auch für Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner kommt eine Kanzlerkandidatur demnach nicht infrage. Von allen befragten Regierungsmitgliedern sprach er den Angaben zufolge am sorgenvollsten über die nächste Bundestagswahl: "Wenn diese Regierung es nicht schafft, die wirtschaftliche Stärke dieses Landes zu entwickeln und das Land wieder auf den wirtschaftlichen Erfolgspfad zu führen, dann wird es sehr schwer mit der Wiederwahl."
Die Dokumentation "Ernstfall – Regieren am Limit" von Journalist und Filmautor Stephan Lamby wird am 11. September in der ARD ausgestrahlt und ist ab 10. September in der ARD-Mediathek zu sehen.
- Nachrichtenagentur Reuters