"Reichsbürger"-Komplex Ex-Oberst soll im Voraus von Razzia gewusst haben
Tage vor den Razzien gegen die "Reichsbürger"-Szene soll ein Ex-Oberst seine Nachbarin gewarnt haben. Am Mittwoch wurde er in Italien festgenommen.
Der im Zuge des "Reichsbürger"-Komplexes festgenommene Ex-Bundeswehroberst Maximilian Eder soll bereits mehrere Tage vor den Razzien von den Plänen der Ermittler gewusst haben. Das berichtet das ZDF und beruft sich auf eine Nachbarin, die nach eigenen Angaben bereits Mitte vergangener Woche von dem Oberst a.D. gewarnt worden war. Eders Wohnhaus im bayerischen Eppenschlag wurde am Mittwoch von der Polizei durchsucht.
"Er hat mich Mitte vergangener Woche aus Split in Kroatien angerufen", sagte die Nachbarin dem Fernsehsender. "Er wollte mich vor einer Polizeidurchsuchung bei ihm warnen – vermutlich, damit ich mich nicht erschrecke, weil sie bei mir klingeln könnten", so die Frau.
Embed
Ex-Oberst soll nach Karlsruhe überstellt werden
Eder ist Mitbegründer der Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK). Zuletzt war er als Redner auf "Querdenker"-Demonstrationen aufgefallen – mindestens ein Mal trug er dabei das rote Bundeswehr-Barett.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch in einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik 25 Menschen festnehmen lassen. 22 von ihnen wird vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System in Deutschland stürzen wollte. Ermittelt wird unter anderem gegen einen aktiven Soldaten des KSK. Lesen Sie hier mehr dazu.
Zum Zeitpunkt der Razzia hielt sich Eder in Italien auf und wurde dort festgenommen. Nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft soll der Ex-Oberst demnächst nach Karlsruhe überstellt und dort einem Haftrichter vorgeführt werden.
- zdf.de: Wusste Verschwörer-Oberst von Razzia?
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa