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Uni will CDU-Abgeordnetem Doktortitel entziehen


Plagiatsvorwürfe
Uni will CDU-Abgeordnetem Doktortitel entziehen

Von dpa
Aktualisiert am 07.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Europapolitiker und Jura-Professor Sven Simon. (Quelle: Arne Dedert/dpa/Archivbild/dpa)
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Erneut gibt es Plagiatsvorwürfe: Dieses Mal steht die Doktorarbeit eines Europaabgeordneten im Fokus. Der CDU-Politiker ist sich keiner Schuld bewusst.

Die Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen will dem CDU-Europapolitiker und Jura-Professor Sven Simon seinen Doktortitel wegen Plagiatsvorwürfen entziehen. Nach eingehender Prüfung von Simons Dissertation aus dem Jahr 2009 sei der Promotionsausschuss des Fachbereichs Rechtswissenschaft der JLU zu der Überzeugung gelangt, dass Simon darin "in wesentlichem Umfang vorsätzlich getäuscht hat, indem er Übernahmen fremder Texte nicht hinreichend durch Quellenangaben offengelegt hat", teilte die Universität am Montag mit. In Anbetracht der Schwere der Verstöße sei nach Abwägung aller widerstreitenden Interessen der Titel zu entziehen.

Mit dieser noch nicht bestandskräftigen Entscheidung greife der Promotionsausschuss die Empfehlungen der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis auf. Diese hatte mit ihrem Abschlussbericht aus dem Dezember 2021 und den darin enthaltenen Empfehlungen das Verfahren an den Promotionsausschuss überwiesen. Gegen die Entscheidung des Ausschusses habe Simon Widerspruch eingelegt, der auch bereits eingegangen sei, erklärte die JLU. "Das Verfahren ist zum jetzigen Zeitpunkt daher noch nicht abgeschlossen."

Simon: "Fehlerhafte Rechtsanwendung"

Simon selbst erklärte auf dpa-Anfrage, er halte die bekanntgegebene Entscheidung "für unzutreffend, insbesondere wenn man sie an den bisher in solchen Fällen angelegten Maßstäben misst". Der Bescheid des Promotionsausschusses beruhe auf einer "fehlerhaften Rechtsanwendung". Es fehle an jeglicher Standardsetzung, diese Auffassung hätten auch zahlreiche Professoren bereits zum Ausdruck gebracht. "Im Ergebnis halten auch sie die Entscheidung des Gießener Promotionsausschusses für rechtlich nicht haltbar. Deshalb werde ich den vorläufigen Verfahrensstand nicht hinnehmen." Er habe daher Widerspruch eingelegt und werde eine sachlich fundierte Überprüfung der Entscheidung beantragen.

Simon ist CDU-Europaparlamentarier und Inhaber der Professur für Völkerrecht und Europarecht mit öffentlichem Recht an der Philipps-Universität in Marburg. Seine Dissertation an der JLU Gießen trug den Titel "Liberalisierung von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge im WTO- und EU-Recht".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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