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Corona: Zahl der Impfdurchbrüche laut Experte sprunghaft gestiegen


Überlastung der Intensivstationen
Zahl der Impfdurchbrüche sprunghaft gestiegen

Von afp
11.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Duisburger Intensivstation: Die Zahl der vollständig geimpften Patienten ist gestiegen.Vergrößern des Bildes
Duisburger Intensivstation: Die Zahl der vollständig geimpften Patienten ist gestiegen. (Quelle: Reichwein/imago-images-bilder)
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Immer mehr Geimpfte über 60 Jahren müssen mit Corona auf der Intensivstation behandelt werden. Mediziner fordern, Auffrischungsimpfungen flexibler zu vergeben. Zunehmend müssen planbare Operationen verschoben werden.

Der Intensivmediziner Uwe Janssens geht davon aus, dass die Zahl der Covid-Patienten mit Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen weiter ansteigen wird. "Aktuell haben nahezu 44 Prozent der über 60-jährigen Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen einen Impfdurchbruch. Das hat deutlich und sprunghaft zugenommen", sagte Janssens dem RND.

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Da gerade ältere Menschen trotz doppelter Impfung auf den Intensivstationen liegen, müsse die dritte Impfung "viel pragmatischer" vorangetrieben werden, forderte Janssens. Es brauche "eine größere Flexibilität beim Boostern". Viele Ärzte schickten ihre älteren Patienten weg, weil sie noch nicht 70 Jahre oder älter seien, da die Ständige Impfkommission (Stiko) das so festgelegt habe, sagte Janssens, der zugleich Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist. Das halte er für einen großen Fehler.

Alle Älteren und auch Patienten mit schweren chronischen Begleiterkrankungen sollten schnell das Angebot für eine Auffrischungsimpfung erhalten, sagte der Intensivmediziner. Der Abstand von sechs Monaten zur vollständig erhaltenen Impfung solle aber weiter berücksichtigt werden.

"Sehr kritische Phase der Pandemie"

Eine Überlastung der Intensivstationen wegen der stark steigenden Corona-Neuinfektionen ist aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft nicht mehr abzuwenden. "Der Wert von 4.000 belegten Covid-Intensivbetten ist praktisch nicht mehr zu vermeiden", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RND. Die Folge sei, dass Kliniken die planbaren Operationen "jetzt sofort verschieben müssen".

In immer mehr Bundesländern stießen die Intensivstationen an ihre Grenzen. Dies bedeute für "alle" Krankenhäuser, "dass sie unabhängig von der Anzahl der Covid-Patienten im eigenen Haus ihre Leistungen einschränken müssen, um dann auch für überlastete Kliniken einspringen zu können". Deutschland sei "in einer sehr kritischen Phase der Pandemie". Für das Krankenhauspersonal würden die kommenden Wochen und "wahrscheinlich Monate" noch einmal eine enorme Kraftanstrengung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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