Corona-Pandemie Bericht: Spahn will Schnelltests für zuhause erlauben

Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, will Gesundheitsminister Spahn offenbar Corona-Schnelltests für zuhause ermöglichen. Doch dazu muss die Medizinprodukt-Abgabeverordnung geändert werden.
Die Menschen in Deutschland sollen Corona-Schnelltests künftig selbst zuhause vornehmen können. Um dies zu ermöglichen, wolle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Medizinprodukte-Abgabeverordnung ändern, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post".
Damit werde der so genannte Arztvorbehalt für die Tests aufgehoben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können die Tests dann in der Apotheke kaufen und zuhause vornehmen. Der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, betonte allerdings, dass die Tests auch ein "erklärungsbedürftiges Produkt" seien. Schließlich führe nur eine richtige Anwendung zu richtigen Testergebnissen.
Entscheidende Rolle in der Pandemie-Bekämpfung
Die Zeitung zitierte aus dem Entwurf der Verordnung. "Tests zur Eigenanwendung durch Laien werden perspektivisch eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen", heißt es dort. "Darüber hinaus erscheinen Tests zur Eigenanwendung dort sinnvoll, wo eben kein professioneller Anwender vorhanden ist."
Verbandschef Preis stellte sich grundsätzlich hinter Spahns Pläne. "Studien belegen, dass auch Laien gute Testergebnisse erzielen", sagte er der "Rheinischen Post". Der Test werde voraussichtlich als Spuck- oder Gurgeltest kommen – dadurch sei das Handling einfacher als bei Rachenabstrichen per Wattestäbchen. "Bei einem positiven Test wird man das Ergebnis per PCR-Test bestätigen", sagte Preis der Zeitung weiter. Diese Tests werden in Testzentren durchgeführt und gelten weiterhin als am treffsichersten.
Angehörige besser schützen
Wenn sich Privatpersonen regelmäßig testen, können sie beispielsweise ihre Angehörigen besser schützen, sagte Preis außerdem. "Auch in Unternehmen und Schulen ist der Einsatz denkbar. So stärken wir die Eigenverantwortung und können schneller aus dem Lockdown kommen." So könnten Infektionsausbrüche frühzeitig erkannt und eine weitere Verbreitung des Virus verhindert werden.
Preis rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Tests ab Ende Januar in den Apotheken erhältlich seien. Voraussichtlich würden sie dann zehn bis 15 Euro kosten. Die Regierung werde überlegen müssen, ob sie Bedürftige mit Gutscheinen unterstützt, sagte Preis.
- Nachrichtenagentur AFP
- "Rheinische Post": Schnelltests könnten bereits Ende Januar im Handel sein