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Corona-Impfung: Jens Spahn gegen Sonderrechte für Geimpfte


Appell an Solidarität und Geduld
Spahn lehnt Sonderrechte für Geimpfte ab

Von dpa, afp, sje

Aktualisiert am 28.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister widersprach unrealistischen Erwartungen an die Impfstoff-Produktion (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister widersprach unrealistischen Erwartungen an die Impfstoff-Produktion (Archivbild). (Quelle: Michele Tantussi/dpa)
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Seit dem Wochenende werden in Deutschland die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Gesundheitsminister Jens Spahn spricht von einem "guten Start" – zeigt sich aber irritiert angesichts einiger Kritiker.

Nachdem am Wochenende die ersten Deutschen gegen das Coronavirus geimpft wurden, lehnt Jens Spahn (CDU) Sonderrechte für geimpfte Bürger ab. "Viele warten solidarisch, damit einige als erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisch gedulden", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Es sei diese gegenseitige Rücksicht, die das Land zusammenhalte: "Gegen die Pandemie kämpfen wir gemeinsam – und wir werden sie nur gemeinsam überwinden."

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Im ZDF-"Morgenmagazin" warnte Spahn am Montag vor "Impfnationalismus" im Kampf gegen die Pandemie. Deutschland sei gut damit gefahren, sich europäisch zu vernetzen. Mit dem Beginn der Impfaktion zeigte er sich zufrieden: "Das war ein guter Start", sagte er. Der Gesundheitsminister wandte sich zudem gegen Kritik im Zusammenhang mit dem Impfstart: Er sei beeindruckt, wie die Deutschen es schafften, "sich diese Freude zu trüben". Wenn die Menschen ihr Leben zurückwollten, werde diese Impfung gebraucht.

Biontech-Produktion soll hochgefahren werden

Der Minister warnte zugleich vor zu hohen Erwartungen an das Tempo bei der Impfstoff-Produktion. Er wundere sich über den Eindruck, dass die Produktion in drei oder vier Wochen "beliebig hochgefahren" werden könne. Diese sei so ziemlich das Komplexeste und Anspruchsvollste im Bereich der Arzneimittel. Aber: "Wir tun alles zusammen mit Biontech-Pfizer, dass es zusätzliche Produktionsstätten hier in Deutschland etwa in Marburg in Hessen geben kann", so Spahn. "Ziel ist, noch im Februar/März dort auch Produktion möglich zu machen. Und das würde die Menge enorm erhöhen."

Biontech hat die Marburger Produktionsanlage von dem Schweizer Pharmariesen Novartis übernommen. Nach Angaben des Unternehmens sind dort nun einige Umstellungen nötig, bevor es auch dort mit der Produktion des Covid-19-Impfstoffs losgehen kann. "Das braucht Vorlauf, und das ist in Vorbereitung in Marburg", erklärte der Gesundheitsminister.

Produktion bei anderen Unternehmen kaum möglich

Mit Befremden reagierte Jens Spahn auf den Vorschlag des Linken-Gesundheitspolitikers Achim Kessler, Impfstoff-Hersteller zu zwingen, anderen Unternehmen eine Lizenz zum Nachproduzieren zu gewähren. "Eine Produktion für einen Impfstoff ist hoch anspruchsvoll und hochkomplex, die kann man nicht mal eben per Lizenz bei einem anderen Unternehmen machen", sagte er. Gerade auch für das Vertrauen in den Impfstoff ist es wichtig, dass alle Qualitätsanforderungen eingehalten würden.

Generell sei es einfach falsch, wenn der Eindruck entstehe, alle Länder außer Deutschland hätten genügend Impfstoff: "Der ist überall knapp, für alle auf der Welt." Die Bundesregierung arbeite daran, dass es bald mehr Impfstoff gebe. "Aber wir machen das so, dass dann anschließend auch die Qualität stimmt."

Am Wochenende hatten in Deutschland und in den übrigen EU-Staaten die ersten Menschen den Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer bekommen. Es erhielten vorwiegend ältere und pflegebedürftige Menschen die ersten Impf-Spritzen. Anfang Januar soll zudem auch der Impfstoff des US-Unternehmens Moderna in der EU zugelassen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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