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Coronavirus: Spahn nennt Details zu Impfstoff-Lieferungen – USA ordern nach


Bundesländer bekommen erste Dosen
Spahn nennt Details zu Impfstoff-Lieferungen – USA ordern nach

Von dpa, ds

23.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Probe zur Impfung in Stuttgart: Am Sonntag geht es los in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Probe zur Impfung in Stuttgart: Am Sonntag geht es los in Deutschland. (Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa)
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Am Sonntag beginnt auch Deutschland mit den Impfungen gegen das Coronavirus. Zunächst wird das Vakzin eine Mangelware sein. Doch Gesundheitsminister Spahn hat Hoffnung für den Sommer.

Die Vorbereitungen für die ersten Corona-Impfungen in Deutschland sind in vollem Gange. Das für die Prüfung von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut gab am Mittwoch bekannt, dass bereits am Dienstag die ersten Chargen des Vakzins der Hersteller Biontech und Pfizer mit 4,1 Millionen Dosen freigegeben worden seien. Damit war offiziell auch der Weg für eine Auslieferung frei. Vom Pfizer-Produktionswerk im belgischen Puurs aus sollten am Mittwoch die ersten Transporter mit der wertvollen Fracht starten, hatte Biontech am Dienstag angekündigt.

Genauere Angaben zum Auslieferprozess machte Pfizer am Mittwoch aber nicht. Aus Sicherheitsgründen äußere man sich zu diesem Zeitpunkt "nicht zu den Details der einzelnen Lieferungen", teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Transporter seien bereit, den Standort in Puurs zu verlassen. Die "Bild am Sonntag" hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit den Worten zitiert: "Die Bundespolizei wird bei der Sicherung der Transporte massiv unterstützen." Alle hätten das Ziel, dass der Impfstoff ohne Verzögerungen oder Zwischenfälle bei den Impfzentren ankomme. Am Mittwochmorgen berichtete "Bild", dass Lastwagen auf dem Pfizer-Gelände in Puurs rückwärts an die Rampe führen und die Kühlauflieger mit Corona-Impfstoff beladen.

Die ersten 151.125 Impfdosen werden nach Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, die zurzeit den Vorsitz der Länder-Gesundheitsministerkonferenz innehat, am Samstag, einen Tag vor dem geplanten Impfbeginn in Deutschland erwartet. Von einem zentralen Depot aus wird dann verteilt: Jedes Bundesland soll zunächst 9.750 Dosen bekommen, ausgenommen Bremen, dessen erste Lieferung 4.875 Dosen umfasst. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) könnten bis Jahresende 1,3 Millionen Dosen an die Bundesländer ausgeliefert werden. Im Januar würden dann jede Woche mindestens weitere 670.000 hinzukommen.

Spahn geht davon aus, bis zum Sommer allen Bürgern in Deutschland ein "Impfangebot" machen zu können – sofern die Impfstoffe, die sich in der Endphase der Studien befinden, auch eine Zulassung erhalten. Das sagte er am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Er rechne bis Ende März mit elf bis zwölf Millionen Impfdosen.

Die ersten Corona-Impfungen sind am Sonntag direkt nach Weihnachten geplant. Schwerpunkt sollen zunächst Pflegeheime sein. Die Details regeln die Bundesländer. So werden etwa mobile Impfteams zu den Pflegebedürftigen in den Einrichtungen geschickt. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) setzt darauf, dass eine Immunisierung in den Altenheimen gegen das Coronavirus bis Ende Februar weitestgehend abgeschlossen sein wird. "Dann wäre an der Covid-Front sehr, sehr viel gewonnen", sagte er am Mittwoch in Düsseldorf.

Bundeswehr übt Impfungen – USA ordern 100 Millionen zusätzliche Dosen

In Berlin übten am selben Tag rund 300 Bundeswehrsoldatinnen und –soldaten in einem Testlauf den Betrieb des künftigen Berliner Impfzentrums in einer Veranstaltungshalle im Bezirk Treptow. Etwa 120 von ihnen schlüpften als Darsteller in die Rollen alter Menschen, die zum Beispiel schlecht sehen, hören oder laufen können. Die anderen kümmerten sich um Anmeldung, Begleitung und Dokumentation.

Unterdessen haben die USA 100 Millionen weitere Impfdosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs geordert. Die Präparate werden in Anlagen in den USA produziert, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Damit erhöhe sich die Gesamtzahl der Impfdosen für die USA auf 200 Millionen.

Mindestens 70 Millionen der zusätzlichen Impfstoffdosen sollen den Angaben zufolge bis zum 30. Juni 2021 geliefert werden. Die verbleibenden 30 Millionen Dosen sollen bis spätestens 31. Juli folgen. Die US-Regierung werde 1,95 Milliarden Dollar für die zusätzliche Menge bezahlen und habe außerdem die Option, bis zu 400 Millionen zusätzliche Dosen des Biontech/Pfizer-Präparats zu erwerben, hieß es.

"Dieser neue Regierungsauftrag kann Amerikanern noch mehr Sicherheit geben, dass wir genug Impfstoff haben werden, um bis Juni 2021 jeden Amerikaner zu impfen, der das möchte", erklärte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Mittwoch. Pfizer-Chef Albert Bourla erklärte: "Mit diesen 100 Millionen zusätzlichen Dosen werden die Vereinigten Staaten in der Lage sein, mehr Menschen zu schützen und hoffentlich diese verheerende Pandemie schneller zu beenden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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