Illegale Prostitution als Ausweg? Keine Corona-Hilfen – Verband bittet um Spenden für Sexarbeiter
Der Berufsverband sexueller Dienstleistungen bittet um Spenden für Sexarbeiter. Vielen nicht-selbstständigen Prostituierten sei es nicht möglich, Corona-Hilfen zu beantragen. Sie stehen vor dem Nichts.
"Der erneute Lockdown trifft gerade die am härtesten, die auch zuvor schon täglich um ihre Existenz gebangt haben", heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Zwar könnten Sexarbeitende, die eine Steuernummer haben und in Deutschland gemeldet sind, als Soloselbstständige Corona-Hilfen beantragen. Das sei aber bei vielen Kolleginnen und Kollegen nicht der Fall. Der Verband hoffe auf staatliche Hilfsgelder, hieß es.
Betroffene gezwungen, illegal weiterzuarbeiten
Der in der Corona-Zeit eingerichtete Nothilfe-Fonds des Verbandes in Höhe von 150.000 Euro sei bereits ausgeschöpft. "Der Topf ist nun leer, und so sind die betroffenen Personen gezwungen, illegal weiter zu arbeiten."
Der Verband wirbt auch online für Spenden. "Viele der nicht in Deutschland ansässigen Sexarbeiterinnen haben in Bordellen übernachtet – seit deren Schließung sitzen sie von einem Tag auf den anderen auf der Straße", heißt es da. "Sie können aktuell auch nicht in ihre Heimatländer zurück, es bestehen Einreisestopps und in den meisten Fällen fehlt ohnehin das Geld für eine ungeplante Reise."
Auch der Sozialdienst katholischer Frauen hatte vor kurzem darauf hingewiesen, dass viele Prostituierte "plötzlich vor dem Nichts" stünden und etwa auf Lebensmittelpakete angewiesen seien.
- Nachrichtenagentur dpa