Wegen Superspreader-Event Hier kehrt der Lockdown zurück: Regeln im Berchtesgadener Land
Was mit einer privaten Feier begann, endet nun in harten Corona-Maßnahmen für einen ganzen Landkreis. Für das bayrische Berchtesgadener Land gelten ab sofort strikte Regeln.
Das Berchtesgadener Land muss wieder in den Lockdown: Weil der Landkreis den Corona-Grenzwert mehr als deutlich überschritt und die Zahl der Covid-Patienten im lokalen Krankenhaus zunahmen, greifen in dem bayrischen Landkreis nun erneut Maßnahmen, die im März für ganz Deutschland galten.
Ab Dienstag 14 Uhr soll die Wohnung nur noch verlassen dürfen, wer einen guten Grund hat: Arbeiten, Einkäufe, Arzt- oder Friseurbesuche oder Beerdigungen im engsten Familienkreis zählen dazu. Auf dem Weg dorthin gilt eine Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen von 6 bis 23 Uhr. Auch Sport dürfe weiterhin stattfinden, jedoch nicht mehr in Gruppen und nur mit maximal einer Person eines anderen Haushaltes.
Alle Veranstaltungen fallen aus
Gastronomiebetriebe dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, die Beherbergung von Touristen sowie Veranstaltungen aller Art sind untersagt. Jegliche Freizeiteinrichtungen haben zu schließen. Auch Schulen und Kindertagesstätten sind vorerst wieder geschlossen. So wie im März soll es für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen, arbeiten eine Notbetreuung geben.
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte am Montag harte Maßnahmen für das Berchtesgadener Land angekündigt. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 272 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen waren die Zahlen dort zuletzt sprunghaft angestiegen. Deutschlandweit nimmt der Touristenort somit einen Spitzenplatz unter den Corona-Hotspots ein.
Die Ursache steht jetzt fest
Zunächst konnten keine konkreten Infektionsursachen gefunden werden. Laut dem "Berchtesgadener Anzeiger" sei die Ursache mittlerweile jedoch gefunden: Eine private Feier im Corona-Hotspot Anger habe etwa 60 Prozent der neuen Corona-Infektionen verursacht, so Wolfgang Krämer, der Leiter des Gesundheitsamtes in Traunstein und im Berchtesgadener Land.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier lobte die schnelle Reaktion der bayrischen Regierung. "Wir müssen verstehen, dass Maßnahmen in Hotspots keine willkürlichen Maßnahmen sind, um Menschen das Leben schwer zu machen, sondern dass sie notwendig sind, um andere Menschen zu schützen vor Ort", sagte Altmaier. Die Infektionsdynamik müsse gebrochen werden, so der Bundewirtschaftsminister,
- Nachrichtenagentur dpa
- Berchtesgadener Anzeiger: "Leben im Landkreis wird eingeschränkt: Seit Mittwoch gilt neue Allgemeinverfügung"