Erster Streik nach Corona-Pause Greta demonstriert für das Klima – wie viele werden folgen?
Die Corona-Pandemie hat die Klimastreiks von der Straße gefegt. Nun geht es wieder los. Die Initiatoren wollen es besser machen als bei den Corona-Demos – und kämpfen doch mit Schwierigkeiten.
Greta Thunberg hat sich am globalen Klimaprotesttag an diesem Freitag an bewährter Stelle postiert: Die Anführerin der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future versammelte sich am Freitagmorgen gemeinsam mit einem guten Dutzend weiterer Demonstranten vor dem Parlament in Stockholm, um für einen stärkeren Kampf gegen die Klimakrise zu protestieren – weltweit wollen ihr Tausende Menschen folgen und ebenfalls protestieren – das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie.
"Heute ist unser globaler Klimaaktionstag, und wir streiken an über 300 Orten!", schrieb die 17-jährige Schwedin Thunberg zu einem Foto von der Aktion. In der Hand hielt Thunberg dabei neben ihrem berühmt gewordenen Protestschild mit der Aufschrift "Skolstrejk för klimatet" (Schulstreik fürs Klima) ein weiteres Schild, auf dem sie darauf hinwies, Abstand zu halten und sich – in Schweden – nicht mit mehr als 50 Teilnehmern zu versammeln. Sie trug außerdem einen Mund-Nasen-Schutz mit dem Emblem von Fridays for Future.
Weltweiter Klimastreik – trotz steigender Corona-Zahlen
Nach monatelanger Pause wegen der Corona-Pandemie zieht es Klimaschützer in aller Welt an diesem Freitag wieder auf die Straßen. Rund um die Erde und bei Hunderten Aktionen in Deutschland wollen sie im Rahmen eines internationalen Klimaprotesttages wieder für mehr Tempo im Kampf gegen die Klimakrise demonstrieren.
Die Klimabewegung Fridays for Future hatte zum Aktionstag aufgerufen, nachdem die Proteste monatelang hauptsächlich im Internet stattfinden mussten. Die Veranstalter versicherten, dass man sich an Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie halten wolle. Fridays for Future zufolge sind weltweit mehr als 3.000 "Klimastreiks" registriert, allein in Deutschland sind demnach mehr als 400 Demonstrationen geplant, darunter eine Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin.
Wie viele Teilnehmer das Ganze haben wird, lässt sich aufgrund der Pandemie vorab nur schwer einschätzen. Für die Veranstaltung am Brandenburger Tor sind den Organisatoren zufolge 10.000 angemeldet.
Die Demonstrationen finden trotz der steigenden Corona-Zahlen statt – auch in Deutschland: "Die Regierung lässt uns keine andere Wahl, als gegen ihr anhaltendes Desinteresse an einer sicheren Zukunft für unsere Generation auf die Straße zu gehen", sagte Luisa Neubauer, die bekannteste Aktivistin der Bewegung in Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir streiken mit Abstand und Maske." Es solle auch ein Zeichen "verantwortungsbewussten, demokratischen Widerstandes einer solidarischen Gesellschaft" sein – im Gegensatz zu den Corona-Protesten der vergangenen Wochen, sagte sie. Der Aufwand, das inmitten der Pandemie zu organisieren, sei immens.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hatte vor gut zwei Jahren mit den "Schulstreiks fürs Klima" angefangen. Seitdem hat sich daraus mit Fridays for Future eine weltweite Bewegung entwickelt.
- Nachrichtenagentur dpa