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Heinsberg-Studie: Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen Virologen Streeck


Trotz Ungereimtheiten
Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungen wegen Heinsberg-Studie ab

Von t-online, nhr

Aktualisiert am 03.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Hendrik Streeck: Seine Heinsberg-Studie steht immer wieder in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Hendrik Streeck: Seine Heinsberg-Studie steht immer wieder in der Kritik. (Quelle: teutopress/imago-images-bilder)

Die Kritik an der Heinsberg-Studie des Virologen Hendrik Streeck reißt nicht ab. Nach einer Anzeige wegen Betrugs sieht die Staatsanwaltschaft allerdings kein Fehlverhalten. Doch die Vorwürfe bleiben.

Die Bonner Staatsanwaltschaft will nicht gegen den Virologen Hendrick Streeck wegen seiner Heinsberg-Studie ermitteln. "Wir sehen keinerlei Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten", sagte ein Sprecher gegenüber "RP Online".

Ein Naturwissenschaftler hatte Streeck wegen Betrugs angezeigt. Er soll die nordrhein-westfälische Landesregierung getäuscht haben, um Drittmittel für seine Heinsberg-Studie zu erhalten. Außerdem habe Streeck zum Teil erfundene Ergebnisse präsentiert. In der Anzeige heißt es, zu einem Zusammenhang zwischen Hygienemaßnahmen, der Viruskonzentration und dem Schweregrad einer Corona-Erkrankung seien keine Daten erhoben worden, die das Ergebnis seiner Studie stützen.

Streeck weist die Vorwürfe von sich

Streeck hatte sich schon vor der Entscheidung der Staatsanwaltschaft zu Wort gemeldet. Er und andere beteiligte Wissenschaftler weisen die Vorwürfe klar zurück. Sie verwiesen dazu auf die Untersuchungen zur Karnevalsveranstaltung in Gangelt, auf der sich viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten. Im Zwischenbericht ging es um Ergebnisse, "die zeigen, dass der Schweregrad der Erkrankung bei Teilnahme an dem Super-Spreading-Event deutlich höher war als bei Personen, die nicht an einem solchen Event teilgenommen haben", sagte Streeck gegenüber "Capital". Auch die anderen Vorwürfe wies der Virologe zurück.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft führt derzeit wegen des Vorwurfs der Fälschung von Untersuchungsergebnissen eine Voruntersuchung durch. Die Bonner Wissenschaftler wurden dazu zunächst um eine Stellungnahme zum Sachverhalt gebeten.

Die Heinsberg-Studie steht von Beginn an unter Kritik, etwa weil Vorwürfe der Politisierung der Forschung laut wurden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet nutzte die Studien-Ergebnisse zur Argumentation für seinen Corona-Kurs. Außerdem wurde der Einsatz der PR-Agentur Storymachine für die Öffentlichkeitsarbeit skeptisch gesehen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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