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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage Drei Viertel der Deutschen befürworten Kontaktverbot
Bis mindestens 3. Mai gilt: Außerhalb des eigenen Haushalts dürfen sich maximal zwei Personen treffen. 77 Prozent der Deutschen unterstützen diese Maßnahme. Einen Unterschied macht das Wahlverhalten.
Am Mittwoch hat die Bundesregierung verkündet, dass wegen der Corona-Krise die Kontaktbeschränkungen bis mindestens 3. Mai bestehen bleiben. Damit dürfen sich auch in den kommenden Wochen maximal zwei Personen treffen, die nicht im selben Haushalt wohnen. Die meisten Deutschen finden diese Maßnahme richtig. Dies ergab eine exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de.
Insgesamt 77 Prozent der Befragten haben auf die Frage "Halten Sie es für richtig oder falsch, dass die Kontaktbeschränkungen in Deutschland bis zum 3. Mai aufrecht erhalten werden?" mit "Eindeutig richtig" und "Eher richtig" geantwortet. Nur 17,7 halten die Kontaktbeschränkungen für falsch.
Die Akzeptanz für die Maßnahme ist bei den Befragten der Altersgruppe 65-Plus besonders hoch: 86,4 Prozent halten die Zwei-Personen-Regel für richtig. Am geringsten ist die Zustimmung in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen. Hier sind 69,2 Prozent dafür.
Auch bei der Wahlabsicht für die nächste Bundestagswahl zeigen sich Unterschiede im Antwortverhalten. Während die Wähler der CDU/CSU zu 90 Prozent für die anhaltenden Kontaktbeschränkungen sind und auch die Zustimmungswerte bei Anhängern der SPD (85,4 Prozent) und der Grünen (83,1 Prozent) recht hoch. Besonders die potenziellen AfD-Wähler tun sich schwer mit der Entscheidung der Bundesregierung. Nur 48,4 Prozent sind dafür, 44,2 Prozent dagegen. Bei den Anhängern der FDP sind 55,1 damit einverstanden, die der Linkspartei immerhin zu 72,4 Prozent.
In den alten Bundesländern ist die Zustimmung zur Beibehaltung der Kontaktbeschränkungen mit 78 Prozent größer als in den Ost-Bundesländern. Dort können sich nur 73 Prozent damit anfreunden.
Bund und Länder haben sich auf eine leichte Lockerung der Corona-Maßnahmen geeinigt. Die Bundeskanzlerin erklärte, dass bereits Effekte erkannbar seien, der Spielraum aber klein sei. Ab dem 20. April dürfen Geschäfte mit bis zu 800 Quadratmetern Größe wieder öffnen, ab dem 4. Mai soll schrittweise der Unterricht an den Schulen wieder beginnen. Die Kontaktbeschränkungen sollen beibehalten werden, um die Infektionsrate weiter niedrig zu halten. Steigt sie, drohen die Krankenhäuser doch irgendwann an die Kapazitätsgrenzen zu kommen.
Zur Methodik:
In die Umfrage flossen die Antworten von 5.085 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 15. und dem 16. April 2020 online gefragt wurden: "Halten Sie es für richtig oder falsch, dass die Kontaktbeschränkungen in Deutschland bis zum 3. Mai aufrecht erhalten werden?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent; für Teilgruppen kann er davon abweichen.