Kein Terrorverdacht Entwarnung nach Ausspähversuchen am Stuttgarter Flughafen
Noch am Morgen hatte die Polizei mehrere Wohnungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen durchsucht. Der Terrorverdacht nach mutmaßlichen Ausspähversuchen in Paris und Stuttgart hat sich nicht erhärtet.
Die Ermittler haben am Donnerstagnachmitttag Entwarnung gegeben. Mehrere Wohnungsdurchsuchungen in NRW und Baden-Württemberg hätten keine Anhaltspunkte für die Vorbereitung eines islamistisch-terroristischen Anschlags ergeben, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Bundespolizei am Freitag mit.
Die Sicherheitsmaßnahmen sollen nun schrittweise wieder aufgehoben werden, berichtet "Bild".
Laut Polizei hatten die Männer am 12. Dezember am Flughafen Stuttgart ohne Gepäck die Kontrollmaßnahmen am Terminal 2 beobachtet. Einen Tag später ereignete sich ein ähnlicher Vorgang am Flughafen Charles de Gaulle in Paris, der Zusammenhang der Vorfälle habe sich aber nicht bestätigt, so die Polizei. "Nach den jetzt vorliegenden Erkenntnissen steht die Beobachtung am Stuttgarter Flughafen in keinem Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplanungen oder islamistischen Aktivitäten.“
Die Männer hätten eine Frau zum Flughafen gebracht, sich längere Zeit in der Abflughalle aufgehalten und waren verdächtig erschienen, weil sie aufmerksam verfolgt hatten, wie die Frau durch die Sicherheitskontrolle ging. Bei keinem der Verdächtigen habe es sich um einen sogenannten Gefährder gehandelt, so die Polizei.
Vier Verdächtige
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich gegen vier ihr bekannte Verdächtige ermittelt. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) hatte bestätigt, dass es Bezüge der Verdächtigen ins islamistische Milieu gibt.
Offenbar war die Polizei aber den falschen auf der Spur. Bei der Fahndung hatte eine Spur nach Aachen geführt. Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle war ein Transporter mit Aachener Kennzeichen aufgefallen, das einem Salafisten marokkanischer Abstammung gehört.
An der Ausspähaktion am Flughafen Stuttgart, von der es Video-Aufnahmen gibt, war den Angaben zufolge auch ein Sohn dieses Salafisten beteiligt gewesen. Dies soll einem Beamten der nordrhein-westfälischen Polizei bei der Auswertung aufgefallen sein.
- Aussspähversuche: Spuren führen ins Islamisten-Milieu
Auf die Spur gekommen sind die Ermittler den Männern laut SWR-Informationen auch durch Hinweise marokkanischer Sicherheitsbehörden. Diese hätten verdächtige Chat-Nachrichten abgefangen und übermittelt. Darin sei von einem Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet als Rache für die westliche Politik die Rede.
- Nachrichtenagentur dpa