Bundesweite Polizeiaktion G20-Ermittlungen: Mehrere Verdächtige gefasst

In vier Bundesländern haben Ermittler bei Durchsuchungen fünf Personen festgenommen. Vier von ihnen sollen während des G20-Gipfels in Hamburg randaliert und geplündert haben.
Knapp ein Jahr nach den Krawallen rund um den G20-Gipfel in Hamburg hat die ermittelnde Sonderkommission 13 Wohnungen und Häuser in vier Bundesländern durchsuchen und sechs Haftbefehle vollstrecken lassen. Insgesamt fahndeten die Ermittler nach Angaben der Polizei nach 13 Beschuldigten im Alter zwischen 17 und 60 Jahren. Ihnen werden unter anderem Brandstiftung, schwerer Landfriedensbruch, Widerstand gegen Polizeibeamte und Körperverletzung vorgeworfen.
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In Frankfurt/Main und in Offenbach wurden vier junge Männer im Alter zwischen 17 und 24 Jahren festgenommen. Sie sollen an einem Aufzug am 7. Juli 2017 beteiligt gewesen sein, der mit rund 220 Beteiligten durch die Stadtteile Othmarschen und Altona zog. Teilnehmer begingen zahlreiche Sachbeschädigungen an Autos und Geschäften.
Polizei: Ausschreitungen waren vorbereitet
Nach Erkenntnissen der Ermittler kamen die Beteiligten "bewusst unauffällig" in bürgerlicher Kleidung zusammen und zogen vor Ort einheitliche schwarze Kleidung an, die sie zum Teil aus vorbereiteten Depots in angrenzenden Grünanlagen holten. Dort seien auch Pyrotechnik und Molotowcocktails versteckt gewesen.
In Köln nahmen die Ermittler eine 19-Jährige fest, die an Plünderungen in einem Supermarkt im Hamburger Schanzenviertel beteiligt gewesen sein soll. Ein 32 Jahre alter Begleiter der Frau wurde aufgrund eines Haftbefehls ohne G20-Bezug ebenfalls festgenommen.
Weitere Durchsuchungen fanden in Niedersachsen und in Hamburg statt. Die Sonderkommission konnte nach eigenen Angaben unter anderem durch eine breite Öffentlichkeitsfahndung bisher außerdem bereits Verdächtige aus Italien, Frankreich und der Schweiz ermitteln.
- AFP