Thüringer Bundeswehr-Kaserne Ausbilder stellten sich zwischen Zielscheiben
Neue Vorwürfe zu Missständen in der Bundeswehrkaserne in Sondershausen (Thüringen). Laut dem "Spiegel" soll es dort bei der Ausbildung von Unteroffizieren massive Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen gegeben haben.
So hätten sich Ausbilder beim Schießen mit Handwaffen zwischen Schützenscheiben gestellt. Diesen Regelverstoß soll ein Bataillonskommandeur damit begründet haben, dass die Soldaten im Einsatz auch keine andere Wahl hätten, als sich über die Sicherheitsbestimmungen hinwegzusetzen.
Zudem sollen laut "Spiegel" fehlerhafte Schießkladden durch Ausbilder mit Dienststempeln gefälscht worden sein. Ausbilder hätten Lehrgangsteilnehmer mit Plastikgeschossen aus Spielzeugwaffen beschossen und Alkohol als Ausgleich für "Ausbildungsmängel" verlangt.
Einige Mängel schon zuvor bekannt
Bekannt war bereits, dass Soldaten von Hauptfeldwebeln regelmäßig verbal erniedrigt und zu Strafmaßnahmen gezwungen worden sein sollen. Nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums gab es in einer Einheit in Sondershausen längere Zeit "Mängel im Führungsstil und Mängel im Führungsverhalten".