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FDP sucht neuen Chef: Kubicki will plötzlich doch – Strack-Zimmermann auch


FDP-Chef hört auf
Machtkampf um Lindner-Nachfolge?


Aktualisiert am 24.02.2025 - 10:54 UhrLesedauer: 3 Min.
Christian Lindner, Wolfgang Kubicki und Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Nach Lindners Rücktritt haben sich beide interessiert geäußert.Vergrößern des Bildes
Christian Lindner, Wolfgang Kubicki und Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Nach Lindners Rücktritt haben sich beide interessiert geäußert. (Quelle: Sammy Minkoff/imago-images-bilder)
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Machtvakuum bei der FDP: Mit dem Rückzug von Parteichef Christian Lindner suchen die Liberalen einen neuen Chef oder eine neue Chefin. Wer will, wer nicht und wer noch gehandelt wird.

Mehr als elf Jahre führte er die Partei, brachte sie zurück in den Bundestag, nachdem sie 2013 erstmals in ihrer Geschichte aus dem Parlament ausgeschieden war. Nun jedoch ist Schluss: FDP-Chef Christian Lindner will sich zurückziehen.

Noch am Abend deutete er im Fernsehen einen entsprechenden Schritt bereits für Montagmorgen an, später postete er auf der Plattform X noch deutlicher: "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus. Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte."

Die Liberalen stehen damit vor einem Trümmerhaufen. Sie müssen sich in der außerparlamentarischen Opposition (Apo) inhaltlich neu erfinden. Kurzfristig braucht die FDP aber vor allem eine neue Führungsspitze, einen neuen Chef, eine neue Chefin, vielleicht sogar beides auf einmal. Noch auf der Wahlparty kursierten am Sonntagabend erste Namen. Als realistische Optionen gelten dabei jene Politiker, die noch ein Mandat haben, also Teil eines Parlaments sind, in den Bundesländern oder in Brüssel. t-online stellt die gehandelten Personen vor:

  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die 66-Jährige ist die Einzige, die jenseits der Partei viele Menschen kennen, und sie gilt damit automatisch als eine mögliche Kandidatin für die Nachfolge Lindners. Für sie spricht, dass sie bei der Europawahl ein Ergebnis jenseits von fünf Prozent für die FDP eingefahren hat – und dass sie in Brüssel einen festen Job in der Politik hat. Denn das Amt des Parteivorsitzenden ist ein Ehrenamt, mit einem klassischen Nine-to-Five-Beruf jenseits der Politik lässt sich die Aufbauarbeit an der Basis kaum vereinen. Der "Bild"-Zeitung sagte sie am Montagmorgen bereits, sie stehe zur Verfügung, um mehr Verantwortung zu übernehmen, so das von der Partei gewünscht sei.
  • Wolfgang Kubicki: Noch am Wahlabend hatte er mit Blick auf seinen nahenden 73. Geburtstag gesagt, er wolle seine aktive Laufbahn als Politiker wie Lindner auch beenden. Montagmorgen dann die plötzliche Wendung: Kubicki erwägt nach t-online-Informationen doch eine Kandidatur um den Chefposten, der "Bild"-Zeitung sagte er: "Ich bin heute Nacht von so vielen Menschen aus der Partei und von Unterstützern gebeten worden, die Führung der Partei zu übernehmen, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, im Mai zu kandidieren, um die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren."

Damit zeichnet sich zwischen den beiden Promis ein Machtkampf ab. Denn: Kubicki und Strack-Zimmermann gelten innerparteilich als Antipoden. Sie wird von vielen in der FDP zum progressiven Flügel der Partei gerechnet, er gilt als Vertreter der wirtschaftsliberalen, eher konservativen FDP.

Geringere Chancen dürften angesichts der beiden Promis derweil drei Männer haben, die am Sonntagabend ebenfalls diskutiert wurden. Sie sind jenseits der Partei deutlich weniger bekannt:

  • Moritz Körner: Weniger bekannt, ebenfalls Mitglied im EU-Parlament und zugleich Generalsekretär des großen FDP-Landesverbands NRW. Körner, 34 Jahre jung, gilt als strategisch versierter Organisator, müsste aber noch bekannter werden.
  • Henning Höne: Qua Amt ebenfalls unter den gehandelten Nachfolgern ist der Chef der FDP-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen. Das Problem für Höne: Seine Fraktion ist sehr klein, spielt im Landtag als Opposition nur eine untergeordnete Rolle, weshalb auch er keine allzu große mediale Präsenz und Bekanntheit abseits von NRW hat.
  • Hans-Ulrich Rülke: Eine größere Machtbasis und damit in dieser Hinsicht bessere Karten hat der Vorsitzende der Landtagsfraktion in Baden-Württemberg. Rülke ist Chef der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der FDP. Allerdings glauben nur wenige in der Partei, dass er das Format hat für die bundespolitische Bühne.

Abgewinkt haben derweil zwei bekannter Gesichter der FDP: Konstantin Kuhle, Parteichef in Niedersachsen, und auch Johannes Vogel, Vizeparteichef der FDP. Beide haben mit dem Aus im Bundestag kein Mandat mehr, müssen ihren Lebensunterhalt wieder in ihren angestammten Berufen verdienen.

Vogel und Kuhle wollen nicht

Vogel, 42, selbst sagte dazu am Montagmorgen beim TV-Sender Phoenix: "Ich stehe nicht für die Spitze der FDP zur Verfügung, ich mache jetzt erst mal wieder ehrenamtlich Politik. Ich habe kein Mandat, ich mache nicht hauptberuflich Politik in den nächsten Jahren. Und ich finde, die, die das tun, sind jetzt an vorderster Front gefragt."

Auch Kuhle schloss aus, Parteichef zu werden. Im "Morgenmagazin" der ARD sagte der 36-Jährige, er werde jetzt in seinen erlernten Beruf als Rechtsanwalt zurückkehren. "Inwiefern dann ehrenamtlich nebenbei noch politisches Engagement eine Rolle spielt, das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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