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BND-Skandal: Spion sollte Moskau Positionen von Raketenwerfern liefern


Himars-Systeme
BND-Spion sollte sensible Daten an Putin verraten

Von afp
Aktualisiert am 17.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Ukrainische Truppen feuern ein M142-HIMARS-System in der Nähe der Stadt Saporischschja ab (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Ukrainische Truppen feuern ein M142-Himars-System in der Nähe der Stadt Saporischschja ab (Archivbild). (Quelle: IMAGO)
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Der russische Geheimdienst wollte offenbar Positionsdaten von ukrainischer Artillerie und Flugabwehrsystemen. Der mutmaßliche Spion beim BND sollte helfen.

Der mutmaßliche Spion beim Bundesnachrichtendienst (BND) sollte dem russischen Geheimdienst FSB nach einem Medienbericht auch Informationen zu Stellungen von Artillerie- und Flugabwehrstellungen der ukrainischen Armee beschaffen. Wie der "Spiegel" am Freitag berichtete, ging es dabei um von den USA bereitgestellte Himars-Mehrfachraketenwerfer und das von Berlin gelieferte Luftabwehrsystem Iris-T. Das Magazin "Focus" meldete unterdessen, der mutmaßliche Spion Carsten L. habe Moskau geheime BND-Zugänge zu russischen Kommunikationssystemen verraten.

Den Ermittlungen zufolge beauftragte der FSB Carsten L. über den Mittelsmann Arthur E., beim BND möglichst exakte GPS-Daten zur Position der Himars-Raketenwerfer und Iris-T abzuschöpfen und zu übergeben, wie der "Spiegel" berichtete. Mit dem Fall vertraute Personen sagten dem Magazin, es sei aber eher unwahrscheinlich, dass solche Daten weitergereicht worden seien.

Generalbundesanwalt ermittelt wegen Verdacht auf Landesverrat

Der mutmaßliche Auftrag spiegelt dem Bericht zufolge die Situation an der Front wider. Im Herbst waren der ukrainischen Armee spektakuläre Geländegewinne gelungen – auch dank der Raketenwerfer.

Generalbundesanwalt Peter Frank ermittelt gegen L. und E. wegen des Verdachts des Landesverrats. Beide sitzen in Untersuchungshaft. E. soll bei zwei Treffen in Moskau geheimes Material des BND an den FSB übergeben haben, das L. bei seinem Arbeitgeber beschafft hatte.

Die russische Seite habe die mutmaßliche Spionage womöglich fürstlich entlohnt, berichtete der "Spiegel". Ermittler hätten in einem Schließfach von Carsten L. in Umschlägen eine sechsstellige Bargeldsumme gefunden. E. soll diese Umschläge vom FSB entgegengenommen und L. übergeben haben.

BND-Vertreter glauben, FSB wollte Verdächtigen langfristig binden

Vertreter des BND gingen davon aus, dass der FSB L. langfristig an sich binden wollte. L.s Verteidiger Marvin Schroth wollte sich laut "Spiegel" auf Anfrage nicht äußern, E.s Anwalt ließ demnach eine Anfrage unbeantwortet. Auch Bundesanwaltschaft und BND hätten eine Reaktion abgelehnt.

"Focus" berichtete derweil unter Berufung auf Ermittlerkreise über die offenbar erfolgte Weitergabe wichtiger Informationen. Demnach soll Carsten L. mithilfe seines Kuriers Arthur E. rund 100 streng geheime Dossiers über Techniken des BND zum Eindringen in Nachrichtenkanäle russischer Regierungsstellen und der Geheimdienste geliefert haben, hieß es. Carsten L. war demnach zuletzt Referatsleiter für die BND-Funkspionage.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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