Verschollener McFit-Gründer Behörden: Millionär Schaller war in verunglücktem Flugzeug
Am Freitag ist ein Flugzeug vor der Küste Costa Ricas abgestürzt. Örtliche Behörden haben nun bestätigt, dass der McFit-Gründer mit seiner Familie an Bord des Fliegers war.
An Bord des vor der Küste Costa Ricas verunglückten Kleinflugzeuges haben sich nach Angaben der örtlichen Behörden der deutsche Unternehmer Rainer Schaller und Angehörige befunden. Eine Quelle im Ministerium für öffentliche Sicherheit in San José bestätigte am Sonntag, dass der Gründer der Fitnessstudio-Kette McFit und weitere fünf Menschen zum Zeitpunkt des Absturzes in der Maschine waren. Bisher wurden die Leichname zweier Todesopfer gefunden, die Suche dauerte an.
Nach Angaben der costaricanischen Behörden waren sechs Menschen an Bord der Maschine, fünf Deutsche sowie ein Pilot mit Schweizer Staatsangehörigkeit. Die "Bild"-Zeitung hatte am Samstag unter Berufung auf eine Sprecherin des Betreibers der McFit-Studios, der RSG-Group GmbH, berichtet, bei den deutschen Insassen handele es sich um Schaller, seine Freundin Christiane Schikorsky, deren Kinder und einen weiteren Mann.
Die in Mexiko gestartete Maschine galt seit Freitagabend als vermisst. Am Samstagmorgen (Ortszeit) waren im Meer vor der Karibikküste Costa Ricas Trümmerteile gefunden worden, die mutmaßlich von diesem Flugzeug stammten.
Leichen im Meer gefunden
"Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes sind im Meer gefunden worden", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, am Samstag (Ortszeit) im Fernsehsender Canal 6. "Der Aufschlag war sehr stark. Das ist sehr schmerzhaft für das Land, wir tragen Trauer." Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden. Der Direktor der Küstenwache, Martín Arias, sagte, es sei praktisch ausgeschlossen, dass jemand den Absturz überlebt habe.
Nach Informationen costaricanischer Medien war das Kleinflugzeug im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Minister Torres, hatte mitgeteilt, die Maschine sei auf dem Weg zum Flughafen der costaricanischen Provinz Limón gewesen, als am Freitag um 18 Uhr Ortszeit (Samstag, 2 Uhr MESZ) der Kontakt mit ihr abgebrochen sei. Das Flugzeug habe plötzlich die Verbindung mit dem Kontrollturm des Flughafens von Barra de Parismina verloren.
Unglücksursache bisher noch unklar
Die Unglücksursache ist noch unklar. Der schweizer Pilot berichtete im Kontakt mit den Fluglotsen zu keinem Zeitpunkt von Schwierigkeiten. Wegen der geringen Größe des Flugzeugs sei ein Flugschreiber an Bord nicht verpflichtend vorgeschrieben gewesen, sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo, im Fernsehsender Canal 6. Die Ermittler hoffen, dass die Analyse der Trümmerteile Aufschluss über die Absturzursache liefern kann.
Die Such- und Bergungsarbeiten wurden am Sonntag fortgesetzt. "Wir werden weiter suchen, bis wir alle Insassen gefunden haben. Wir wissen nicht, wie viele Tage das dauern wird", sagte Küstenwachen-Chef Arias. Berichten des Fernsehsenders Teletica zufolge unterstützte auch der US-Grenzschutz die Sucharbeiten mit einem Aufklärungsflugzeug. Am Flughafen von Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.
"Der Fall ist uns bekannt", hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. "Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt."
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa