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Bundestagswahl 2013: AfD könnte die Fünf-Prozent-Hürde knacken


Starker Endspurt der AfD
Anti-Euro-Partei könnte Fünf-Prozent-Hürde knacken

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 20.09.2013Lesedauer: 3 Min.
AfD, Bundestagswahl, Bernd LuckeVergrößern des Bildes
AfD-Chef Bernd Lucke versucht mit Anti-Euro-Parolen zu punkten. (Quelle: Reuters-bilder)
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Drei Tage vor der Bundestagswahl hat die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) in einer Umfrage fünf Prozent erreicht. Damit würde die AfD den Sprung in den Bundestag schaffen - und könnte zum Zünglein an der Waage werden.

Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa gewinnt die AfD einen Punkt hinzu und kommt erstmals seit April wieder auf fünf Prozent.

Damit schätzen die Wahlforscher von Insa die Partei stärker ein als andere Institute: Bei Allensbach, Emnid, Forsa und Infratest dimap lagen die Euroskeptiker in den letzten Tagen zwischen zweieinhalb und vier Prozent.

AfD zieht Anhänger aller Parteien an

Die Zahlen des Insa-Instituts bestätigen die Ansicht von Wahlforschern, dass die AfD von allen Splitterparteien die größte Chance hat, in den Bundestag zu kommen. Gelingt ihr das, dürfte es rechnerisch für eine Fortsetzung der schwarz-gelben Regierung eng werden.

Vieles sähe dann nach einer Großen Koalition aus, meinen Experten. Daher wäre die SPD Profiteur eines Einzugs der AfD in den Bundestag.

"Das Stammwähler-Potenzial liegt irgendwo bei zweieinhalb Prozent", sagt Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Forschungsinstituts TNS Emnid. Dabei handele es sich nicht nur um enttäuschte Unions-Wähler. Die AfD ziehe vielmehr Anhänger aller Parteien an.

Auch von der Linken kommen AfD-Wähler

Der Chef des Insa-Instituts Hermann Binkert sagte, die meisten potenziellen AfD-Anhänger kämen aus dem Lager der Nichtwähler und der Wähler "sonstiger Parteien". Sie machten 41 Prozent des AfD-Lagers aus. Die meisten davon - 22 Prozent - ziehe die AfD von der FDP ab. Danach folgt die CDU mit 16 Prozent.

Auf dem dritten Platz rangiert überraschend die Linke mit neun Prozent. Binkert erklärt dies damit, dass die Linke wie die AfD eurokritisch sei.

Sechs Prozent kommen seinen Angaben zufolge von der SPD, drei Prozent von den Grünen, und weitere drei Prozent sind Erstwähler. 13 Prozent kommen von den "sonstigen Parteien" und 28 Prozent aus dem Lager der Nichtwählern.

Großes Potenzial an Protestwählern

Hinzu kommen die Protestwähler, die die Partei letztlich über die Fünf-Prozent-Hürde hieven könnten. Genau hierauf setzt AfD-Chef Bernd Lucke, der den Wahlkampf in den letzten Wochen intensiviert hat. Dann wäre der hauchdünne Vorsprung in Umfragen von Schwarz-Gelb dahin.

Experte Schöppner schätzt das Potenzial der Protestwähler auf rund fünf Prozent. "Die wollen den Etablierten irgendwo wehtun und zeigen: 'So nicht'." Protestwähler seien ziemlich ideologiefrei und wählten die Partei, mit der sie am ehesten die etablierte Konkurrenz abstrafen könnten.

"Das war vor vier Jahren die Linke, das waren zwischenzeitlich die Piraten, die unter anderem deswegen hochgekommen sind, das war in früheren Zeiten mal DVU, Republikaner, NPD", erklärt Schöppner.

Die Anhänger der etablierten Parteien müssten allerdings so frustriert sein, dass sie auch tatsächlich eine Partei wählten, die nicht sicher in den Bundestag einziehe, sagt Schöppner. Daher gehen andere Wahlforscher eher davon aus, dass die AfD nicht ausreichend Protestwähler mobilisieren kann und unter fünf Prozent bleibt.

Insa sieht auch FDP im Bundestag

Laut Insa-Umfrage wäre auch die bei der Bayernwahl aus dem Landtag geflogene FDP mit einem Plus von zwei Punkten auf sechs Prozent im Bundestag vertreten.

Die Grünen verlieren demnach im Vergleich zur Vorwoche drei Punkte und kommen nur noch auf acht Prozent. Die Union sehen die Meinungsforscher unverändert bei 38 Prozent, die SPD mit einem Plus von einem Punkt bei 28 Prozent. Die Linke steigt um einen Punkt auf neun Prozent. Insa befragte dafür bis Mittwoch 2248 Bürger.

Schwarz-Gelb hätte demnach mit 44 Prozent keine Mehrheit. SPD, Grüne und Linke kämen rechnerisch auf 45 Prozent - ein rot-rot-grünes Bündnis haben SPD und Grüne aber ausgeschlossen. Die Piratenpartei erreicht laut Umfrage nur zwei Prozent (-1).

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