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Bundestagswahl 2025: Welche Wähler wohin gewandert sind


Nichtwähler und Ampel-Frustrierte
Welche Wähler wohin gewandert sind

Von afp
Aktualisiert am 23.02.2025 - 23:32 UhrLesedauer: 3 Min.
Bundestagswahl - CDU-WahlpartyVergrößern des Bildes
Friedrich Merz (CDU, M) steht zwischen CDU-Anhängern im Konrad-Adenauer-Haus. Am Sonntag fand die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag statt. (Quelle: Christoph Soeder/dpa/dpa-bilder)
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Welche Wählerinnen und Wähler sind bei der Bundestagswahl von ihrer bisher gewählten Partei zu einer anderen Partei gewandert und welche Rolle spielten Nichtwähler?

Deutschland steht vor einem Wechsel im Kanzleramt: CDU-Chef Friedrich Merz kündigte nach dem Sieg der Union bei der Bundestagswahl am Sonntag Gespräche über die Bildung einer Koalitionsregierung unter seiner Führung an. Hier lesen Sie welche Koalitionen möglich sind. Bundeskanzler Olaf Scholz holte für seine SPD das bislang schlechteste Ergebnis und deutete seinen Abschied aus der Politik an. Gestärkt wurden die Ränder: Die AfD zieht als zweitstärkste Kraft in den Bundestag ein. Die Linke legte kräftig zu. Das BSW musste um den Einzug zittern, die FDP bleibt nach den ersten Hochrechnungen draußen. Welche Wähler sind von ihrer bisherigen Partei zu einer anderen gewandert? Hier ein erster Überblick:

Union profitiert vom Ampel-Frust

Die Union dürfte nach vorläufigen Angaben des Instituts Infratest dimap vor allem von frustrierten Ampel-Wählern profitiert haben. Allein gut 1,8 Millionen Wählerinnen und Wähler wanderten von der SPD zur Union, ebenso 1,3 Millionen von der FDP und immerhin 390.000 von den Grünen. Zudem konnte die Union demnach über eine Million Nichtwähler mobilisieren. Sie verlor aber auch 910.000 Wähler an die AfD sowie eine Reihe von Anhängern an BSW und Linke.

AfD überzeugt Nichtwähler

Die AfD konnte dieses Mal offenbar vorwiegend Nichtwähler überzeugen: Sie bilden laut Infratest mit fast 1,9 Millionen die größte Gruppe der Wählerwanderung. Auch von allen anderen Parteien bis auf das BSW konnte die AfD laut Infratest dimap Wähler abwerben, vor allem von Union (910.000), FDP (800.000) und SPD (680.000).

Die Wählerwanderung für die AfD analysierte auch die Forschungsgruppe Wahlen – hier wird ebenfalls die spürbare Mobilisierung von Nichtwählern deutlich: Diesen Befragungen zufolge konnte die AfD sogar 2,35 Millionen Nichtwähler mobilisieren und der Union 1,1 Millionen Stimmen abnehmen. Dahinter folgten SPD und FDP.

SPD verliert Stimmen an fast alle

Die SPD velor laut Infratest deutlich Stimmen an fast alle Parteien. Allein 1,8 Millionen Menschen wanderten zur Union, zwischen 300.000 und 680.000 jeweils zu Grünen, BSW, Linken und AfD. Die Sozialdemokraten konnten einige wenige FDP-Wähler und etwas mehr Nichtwähler anziehen.

Grüne verlieren an Linke und Union

Die Grünen verloren vorwiegend Stimmen an die Linkspartei (600.000) und an die Union (390.000), auch zu BSW und AfD wanderten einige Wählerinnen und Wähler. Hingegen konnten die Grünen der SPD rund 300.000 Stimmen abnehmen sowie Nichtwähler mobilisieren und FDP-Wähler von sich überzeugen.

Linke überzeugt frühere Ampel-Wähler

Auch zur Linkspartei wanderten eine Menge früherer Ampel-Wähler, allein von Grünen und SPD zusammen genommen deutlich über eine Million Menschen. Die Linke konnte Infratest zufolge auch 320.000 Nichtwähler überzeugen und Union und FDP einige Stimmen abnehmen. Sie verlor indes 340.000 Stimmen an das abgespaltene BSW. Ginge es nach den 18- bis 24-Jährigen, hätte die Linke die Wahl gewonnen. Sie liegt laut der Forschungsgruppe Wahlen in dieser Altersgruppe mit 27 Prozent vorn.

FDP gibt Stimmen an alle Parteien ab

Die FDP hat Infratest zufolge an alle anderen Parteien Wählerinnen und Wähler abgetreten. Die größte Wanderschaft ging mit allein 1,3 Millionen Menschen zur Union, auch an die AfD verlor die FDP deutlich Wähler (800.000).

BSW holt Nichtwähler an die Urnen

Das BSW ist zum ersten Mal angetreten und hat folglich lediglich anderen Parteien Stimmen abgenommen, vor allem SPD und Linkspartei. Sie brachte zudem laut Infratest rund 410.000 Nichtwähler an die Urnen.

Für das BSW analysierte auch die Forschungsgruppe Wahlen die Wählerwanderung. Die Partei holte demnach sogar rund 750.000 Nichtwähler an die Urnen und nahm vor allem jenen, die "andere" Parteien wählten, Stimmen ab, zusammen genommen rund 650.000. Von SPD und Linken kamen ebenfalls Stimmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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