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Pete Hegseth: Schwere Vorwürfe gegen Trumps Kandidaten für das Pentagon


Pete Hegseth
Schwere Vorwürfe gegen Trumps Kandidaten für das Pentagon

Von t-online, cc

Aktualisiert am 04.12.2024 - 05:15 UhrLesedauer: 4 Min.
Pete Hegseth nach einem Treffen mit dem designierten US-Vizepräsidenten JD Vance im November.Vergrößern des Bildes
Pete Hegseth nach einem Treffen mit dem designierten US-Vizepräsidenten JD Vance im November. (Quelle: IMAGO/Tom Williams)

Gegen Pete Hegseth stehen bereits schwere Vorwürfe im Raum. Nun berichten ehemalige Kollegen des Fox News-Moderators von weiteren Schwierigkeiten.

Sogar Pete Hegseths Mutter warnt vor dem Charakter ihres Sohnes. Vor wenigen Tagen meldete sie sich in US-Medien zu Wort und äußerte sich besorgt über das Verhalten ihres Sohnes gegenüber Frauen. Das Team von Donald Trump wird sicherlich gewusst haben, dass gegen den ehemaligen Fox News-Moderator Vergewaltigungsvorwürfe existieren. Das hielt Trump nicht davon ab, Hegseth als neuen US-Verteidigungsminister zu nominieren.

Hegseth soll also mit einem der wichtigsten Ämter betraut werden, das es in der Weltpolitik zu besetzen gibt. Er wäre dann Chef des Pentagon mit seinen mehr als 25.000 militärischen und zivilen Angestellten. Doch gegen Hegseths Nominierung gibt es immer stärkeren Widerstand. Nicht nur zweifeln selbst einige republikanische Senatoren an der Eignung des 44-Jährigen für den Job. Auch seine ehemaligen Arbeitskollegen beim US-Sender Fox News haben offenbar Bedenken.

Wie NBC News berichtet, erzählen mindestens zehn Fox News-Mitarbeiter davon, dass sie sich häufig über Hegseths Trinkverhalten Sorgen gemacht haben. Demnach soll der künftige Außenminister der USA bei mindestens einem Dutzend Gelegenheiten mit einer starken Alkoholfahne zur Arbeit erschienen sein. Zwei der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter des Nachrichtenkanals berichten, dass Hegseth offenbar noch vor der Ausstrahlung der Sendung "Fox & Friends Weekend", dessen Co-Moderator er war, betrunken gewesen sei.

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Hegseth selbst soll bei mehreren Gelegenheiten eingeräumt haben, dass er noch verkatert sei. "Hinter den Kulissen hat fast jeder darüber gesprochen", sagten die Ex-Kollegen gegenüber NBC News.

Hegseth: Wurde er von seinem Posten gedrängt?

Bereits zuvor hatte der "New Yorker" unter Berufung auf Whistleblower sowie Dokumente berichtet, dass Hegseth auch in seiner Tätigkeit als Präsident der Veteranenorganisation "Concerned Veterans for America" mehrfach betrunken zur Arbeit erschienen sei. Einmal sei er bei einer Veranstaltung der Organisation sogar so alkoholisiert gewesen, dass man ihn von dem Event entfernen musste.

Hegseth war zwischen 2013 und 2016 Präsident der konservativen Organisation, die sich für die Interessen von Kriegsveteranen starkmacht. In dieser Funktion soll er nicht nur durch ungebührliches Trinkverhalten aufgefallen sein, auch warfen ihm Angestellte vor, ein toxisches Betriebsklima geschaffen zu haben. Die Vorwürfe reichen von schlechtem Management, unzureichendem Finanzgebaren und sexueller Belästigung. Auch deshalb sei er 2016 dazu gedrängt worden, den Posten aufzugeben.

Zudem stellen einige Mitglieder der Republikaner Hegseths Biografie infrage. Demnach sei er mitnichten ein vollwertiges Mitglied der Nationalgarde gewesen, wie er selbst angibt. Vielmehr habe der designierte Verteidigungsminister lediglich als "Teilzeit-Soldat" gedient.

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Hegseth weist Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens zurück

Im Jahre 2017 wurde Hegseth dann Co-Moderator bei Fox News, dem Haussender der Republikaner, der für seine lautstarke Unterstützung von Trumps "Maga"-Bewegung bekannt ist. Dort wurde Hegseth schnell zu einem der beliebtesten Moderatoren. Der designierte US-Präsident ist bekannt dafür, dass er ein gutes Verhältnis zu jenen Fox-Moderatoren pflegt, die ihm besonders wohlgesonnen sind.

Vielleicht noch schwerer als die Vorwürfe der Trinksucht wiegen die Anschuldigungen der sexuellen Gewalt gegen den Kandidaten für das US-Außenamt. So soll er im Jahr 2017 am Rande einer Konferenz republikanischer Frauen im kalifornischen Monterey gegenüber einer Teilnehmerin in einem Hotelzimmer zudringlich geworden sein. Demnach habe der Trump-Kandidat gegen ihren Willen Sex mit ihr gehabt. Die Frau meldete den Vorfall allerdings erst fünf Tage später, da sie sich kaum noch erinnern konnte. Sie vermutete gegenüber der Polizei, dass ihr womöglich eine Substanz in das Getränk gemischt wurde.

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Hegseth und seine Anwälte weisen die Anschuldigungen zurück, allerdings bestreitet der Beschuldigte die sexuellen Handlungen nicht. Er behauptet aber, sie seien einvernehmlich gewesen. 2020 einigte sich Hegseth mit der Frau außergerichtlich und zahlte ihr Schweigegeld. Allerdings erinnern sich andere Teilnehmer der Konferenz laut eines Polizeireports, dass der 44-Jährige sexuell aggressiv aufgetreten sei. Ein Hotelangestellter sagte aus: "Er war betrunken und fluchte lautstark."

Hegseths Mutter: "Du bist dieser Mann"

Hegseths Mutter Penelope schrieb nach einem Bericht der "New York Times" ein halbes Jahr nach dem Vorfall, dass ihr Sohn Frauen regelmäßig schlecht behandelte und einen Mangel an Charakter zeigte.

"Im Namen aller Frauen (und ich weiß, dass es viele sind), die du in irgendeiner Weise missbraucht hast, sage ich (...): Suche dir Hilfe und sieh dich ehrlich an", schrieb Penelope Hegseth. Sie habe "keinen Respekt für Männer, die Frauen betrügen, anlügen, abwerten und sie für ihre Macht und ihr Ego benutzen", heißt es in dem Schreiben, das der US-Zeitung vorliegt. "Du bist dieser Mann (und das schon seit Jahren) und als deine Mutter schmerzt es mich und es ist mir peinlich, das zu sagen, aber es ist die traurige, traurige Wahrheit", schrieb sie weiter, betonte aber, dass sie ihren Sohn weiterhin liebe.

Später schrieb sie der Zeitung einen weiteren Brief, in dem sie die Vorwürfe relativierte. Darin bezeichnet sie Hegseth plötzlich als guten Ehemann und Vater.

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