US-Präsident macht Wahlkampf in Florida Leibarzt: Trump mehrfach negativ auf Corona gestestet
Vor einer Woche war US-Präsident Trump noch im Krankenhaus, jetzt ist er laut seinem Arzt schon nicht mehr ansteckend. Seine Schnelltests seien mehrfach negativ ausgefallen. Viele Fragen bleiben offen.
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Leibarztes negativ auf das Coronavirus getestet worden. Schnelltests seien an "aufeinanderfolgenden Tagen" negativ ausgefallen, erklärte Sean Conley am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass neben den Antigentests auch andere Labordaten hinzugezogen worden seien, um zu ermitteln, dass der Präsident nach seiner Corona-Infektion nicht mehr ansteckend sei. Wann Trump das erste Mal negativ getestet wurde und wie oft, blieb unklar.
Seine Erklärung wurde veröffentlicht, während Trump sich mit der Präsidentenmaschine Air Force One auf dem Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung in Florida befand. In den kommenden Tagen plant Trump weitere Auftritte in Johnstown im Schlüsselstaat Pennsylvania und in Des Moines in Iowa.
Trumps Rückkehr auf Wahlkampfbühne: "Fühle mich so stark"
Bei seinem Auftritt in Florida feiert Trump dann die Erholung von seiner Erkrankung gefeiert. "Ich bin in so toller Form", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) vor Anhängern. "Ich fühle mich so stark." Trump betonte wie schon am Wochenende, er sei nun immun, und sagte anschließend scherzend: "Ich werde jeden in diesem Publikum küssen. Ich werde die Kerle und die schönen Frauen küssen (...). Ich werde euch einfach allen einen dicken, fetten Kuss geben."
Der Republikaner hatte am 2. Oktober bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Wegen seiner Covid-19-Erkrankung wurde er drei Tage lang in einem Militärkrankenhaus behandelt. Leibarzt Conley hatte bereits am Samstag erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend. Informationen zu Testergebnissen veröffentlichte er zu diesem Zeitpunkt nicht. Trumps Auftritt dauerte rund eine Stunde.
Opposition: Trump dient nicht als gutes Vorbild
Bereits am Samstag hatte Conley mitgeteilt, dass Trump nicht mehr als ansteckend angesehen werde – ohne den Präsidenten jedoch ausdrücklich für virenfrei zu erklären. Tests hätten gezeigt, dass es "keine Beweise mehr für eine aktive Vermehrung des Virus" bei Trump gebe, erklärte Conley am Samstag lediglich. Am selben Tag präsentierte sich Trump bereits auf dem Balkon des Weißen Hauses vor hunderten Anhängern – ohne Atemschutzmaske.
Bei seiner ersten Reise zu einem Wahlkampfauftritt seit seiner Corona-Infektion verzichtete Trump am Montag dann auch auf das Tragen einer Maske. Trump war während der gesamten Pandemie äußerst selten öffentlich mit Mund-Nasen-Schutz zu sehen. Seine Gegner kritisierten ihn deswegen als schlechtes Vorbild. Nicht nur Trump hatte sich mit Corona infiziert, sondern auch zahlreiche andere Mitarbeiter und Gäste des Weißen Hauses.
- Nachrichtenagentur dpa