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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Chaotischer Schlagabtausch Trump vs. Biden: Die fünf Höhepunkte des TV-Duells im Video
Viel Zoff, wenig Inhalt: Das TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden gilt als eine der chaotischsten Debatten, die es in der US-Geschichte je gegeben hat. Fünf Szenen, die das belegen.
Ein chaotisches Wortgefecht, dazu viele persönliche Anfeindungen – so lässt sich die erste TV-Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden zusammenfassen. Im wilden Hin und Her des Abends gingen die sachlichen Themen tatsächlich mitunter baden. Lesen Sie hier die ausführliche Analyse. Dennoch hatte das TV-Duell eine Reihe echter Höhepunkte zu bieten. Ein Überblick:
1. Trumps ständige Störmanöver
Trump versuchte mit seinen ständigen Unterbrechungen, Biden aus dem Konzept zu bringen. Der ehemalige Vizepräsident reagierte meist mit Kopfschütteln und einem ironischen Lächeln. Und irgendwann wurde es ihm zu bunt: "Würden Sie mal die Klappe halten, Mann?", sagte Biden mit resignierter Stimme.
Als Trump erneut mit Zwischenrufen auffiel, beschwerte sich Biden bei Moderator Chris Wallace: "Es ist schwer, mit diesem Clown auf den Punkt zu kommen."
2. Moderator, der die Kandidaten zu bändigen versucht
Dem erfahrenen TV-Journalisten Wallace entglitt schnell die Kontrolle der Debatte – vor allem, weil er es kaum schaffte, Trump zur Ordnung zu rufen. "Herr Präsident, lassen Sie ihn ausreden", appellierte er ein ums andere Mal. Dann versuchte er den wilden Diskussionen wieder Herr zu werden: "Stop! Gentleman. Ich will meine Stimme nicht erheben, aber warum sollte ich anders sein als Sie beide?"
3. Bidens vernichtende Bilanz über Trump als Präsidenten
Wenn Biden es dann doch mal schaffte, einige seiner Botschaften zu platzieren, sprach der demokratische Präsidentschaftskandidat direkt in die Kamera, um sich direkt an die Wähler an den Fernsehschirmen zu richten. Während Trump ihn unheilvoll anstarrte, bilanzierte Biden über ihn: "Sie sind der schlechteste Präsident, den Amerika je hatte."
4. Die persönliche Note
Aus seiner tragischen Familiengeschichte macht Biden selten ein Geheimnis, auch beim TV-Duell sprach der Demokrat das Thema an. Nachdem vor einigen Wochen herausgekommen war, dass Trump gefallene und verwundete Soldaten als "Versager" bezeichnet hatte, nannte Biden die Veteranen nun "Helden" – und meinte damit auch seinen Sohn Beau, der im Irak-Krieg gedient hatte.
Trump nutzte die Gelegenheit allerdings dazu, den Blick auf Hunter Biden zu richten, zog über dessen Drogenprobleme her und wollte immer wieder mögliche illegale Geschäfte des 50-jährigen Lobbyisten im Ausland in den Fokus stellen. Biden lies das an sich abprallen: "Mein Sohn hatte – wie viele Leute da draußen – ein Problem mit Drogen, aber er hat es in den Griff bekommen. Ich bin stolz auf ihn."
5. Ein möglicher Ausgang der Wahl
Mit Spannung erwartet wurde auch, wie Trump sich zu einer möglichen Wahlniederlage äußern würde. Biden glaubte Spekulationen nicht, dass Trump das Weiße Haus in diesem Fall nicht räumen würde: "Er kann nicht im Amt bleiben, das wird nicht passieren", sagte er dazu.
Doch Trump nutzte das TV-Duell auch, um vor Millionen von Zuschauern Zweifel an den Wahlergebnissen zu streuen – erneut, ohne dabei Beweise vorzulegen: "Ich hoffe, dass es eine faire Wahl sein wird. Aber dann werden Tausende von Stimmzetteln manipuliert – das kann ich nicht akzeptieren."
- TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden am 29.09.2020