Nach Trumps Drohung Streit am Rio Grande: Mexiko liefert jetzt Wasser

Trump droht. Und Mexiko liefert. In dem Fall Wasser aus dem Rio Grande. Der Streit schwelt schon länger und ist zuletzt eskaliert.
Nach neuen Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump hat Mexiko dem Nachbarland Wasserlieferungen zugesagt. Mexiko werde den USA umgehend Wasser aus dem Rio Grande bereitstellen und in der bevorstehenden Regenzeit weitere Lieferungen vornehmen, kündigte das mexikanische Außenministerium am Montag an.
Das US-Außenministerium begrüßte die Einigung, die es Landwirten im Bundesstaat Texas ermögliche, "dringend benötigtes Wasser zu erhalten". Beide Länder hätten sich darauf verständigt, "einen langfristigen Plan zu entwickeln, um die Anforderungen des Abkommens zuverlässig zu erfüllen und die ausstehenden Wasserschulden zu begleichen".
Im Zentrum des Streits stand ein Wasserabkommen aus dem Jahr 1944. Trump hatte Mexiko vorgeworfen, gegen die Vereinbarung zu verstoßen und Landwirten in Texas Wasser zu "stehlen". Er drohte dem Nachbarland mit weiteren Zöllen.
USA weisen Mexikos bitte ab
Das Abkommen betrifft wechselseitige Wasserlieferungen aus dem Fluss Rio Grande und dem Colorado River. Nach Angaben der Grenz- und Wasserkommission der beiden Länder schuldet Mexiko den USA mehr als 1,55 Milliarden Kubikmeter Wasser.
Im März hatte die US-Regierung daher erstmals eine Bitte Mexikos um eine Sonderlieferung von Flusswasser zurückgewiesen. Das Wasser aus dem Colorado River wäre für die mexikanische Grenzstadt Tijuana bestimmt gewesen. Mexiko begründet seine ausbleibenden Wasserlieferungen mit einer seit zwei Jahrzehnten anhaltenden Dürre im Rio-Grande-Becken.
Der Streit um die Wasservorräte schwelt schon länger. 2020 eskalierte der Streit, als mexikanische Bauern einen Staudamm kaperten. Nun räumte Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum erstmals eigene Versäumnisse ein. Nach Berichten der "New York Times" erklärte sie, die extreme Dürre der vergangenen Jahre habe die zugesagten Wassermengen verringert. Scheinbaum: "Ich bin sicher, dass wie in anderen Angelegenheiten auch eine Einigung erzielt wird.“
- Nachrichtenagentur dpa
- nytimes.com: "Trump Threatens More Tariffs and Sanctions on Mexico Over Long-Running Water Dispute" (Englisch)