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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Memoiren der Ex-Präsidenten-Sprecherin Trump zu Sanders: "Kim Jong Un flirtete mit Dir"
Donald Trumps ehemalige Sprecherin Sarah Sanders hat ein Buch über ihre Zeit im Weißen Haus geschrieben. Darin lobt sie den US-Präsidenten in den höchsten Tönen. Eine vorab veröffentlichte Anekdote lässt jedoch schmunzeln.
Schon wieder ein Buch aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump: Dieses Mal kommt es von seiner engen Vertrauten und ehemaligen Sprecherin Sarah Sanders. Laut der britischen Zeitung "The Guardian", die das Buch mit dem Titel "Speaking for Myself" (zu Deutsch: "Für mich selber sprechen") schon vor der Veröffentlichung am Dienstag vorliegen hat, beschreibt Sanders darin eine kuriose Anekdote von dem ersten Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Donald Trump in Singapur in 2018.
Bei einem Gespräch über Frauenfußball zwischen Trump und Kim soll sich der Blick des nordkoreanischen Staatschefs auf Sanders gerichtet haben. Als sie aufblickte, habe sie bemerkt, dass Kim sie anstarrte."Wir hatten direkten Augenkontakt. Kim nickte und zwinkerte mich anscheinend an", schreibt Sanders in ihrem Buch. Sie sei sprachlos gewesen. "Was ist da gerade passiert? Kim Jong Un hat mich sicherlich nicht angeflirtet?"
Auf dem Weg zurück zum Flughafen habe sie Trump und seinem damaligen Stabschef John Kelly von dem Vorfall erzählt. Die beiden Männer hätten daraufhin fast vor Lachen geheult, während Sanders, eine verheiratete und gläubige Christin, peinlich berührt gewesen sei. "Kim Jong Un hat Dich angemacht", soll Trump gewitzelt haben. "Sir, hören Sie auf", sei ihre Antwort darauf gewesen. Doch das tat der Präsident offenbar nicht: "Sarah, das ist es! Du gehst nach Nordkorea und opferst Dich für das Team! Dein Mann und deine Kinder werden dich vermissen, aber Du wirst eine Heldin in deinem Land sein!“
Das Treffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber in Singapur wurde als historisch bezeichnet: Nie zuvor war ein amtierender amerikanischer Präsident mit einem Führer des isolierten Landes zusammengetroffen. Anlass des Treffens waren Verhandlungen über eine atomare Abrüstung gewesen.
Sanders Buch ist voll von Lob für den Präsidenten
Vor Sanders hatten in diesem Jahr schon eine Nichte Trumps sowie sein früherer Sicherheitsberater John Bolton Enthüllungsbücher über den Präsidenten veröffentlicht. Der Unterschied: Während die beiden in ihren Publikationen kein gutes Haar an Trump lassen, ist Sanders überzeugte Republikanerin und unterstützt "ihren Präsidenten" im Wahlkampf im November. Das Buch mit dem Untertitel "Glaube, Freiheit und der Kampf unseres Lebens in Trumps Weißen Haus" sei eine Lobrede auf den Präsidenten berichtet "The Guardian". Sanders geht darin auch auf Trump-Kritiker Bolton ein. Er sei "arrogant und selbsüchtig", schreibt sie zu dem Ex-Berater.
Sanders war von 2017 bis 2019 Trumps Sprecherin. Seit ihrem Abschied aus dem Weißen Haus arbeitete sie unter anderem als Moderatorin für den Sender Fox News. Derzeit bereitet sie sich Berichten zufolge für eine Kandidatur als Gouverneurin von Arkansas vor. Ihr Vater, Mike Huckabee, ist ein bekannter republikanischer Politiker und war in den Jahren 2008 und 2016 für die Präsidentschaftskandidatur nominiert.