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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.TV-Duell der US-Demokraten Bloomberg ist der Verlierer dieser Debatte
Michael Bloomberg war in den Umfragen zuletzt der Aufsteiger im Vorwahlkampf der US-Demokraten. Bei seinem ersten TV-Duell überzeugte er jedoch nicht. Dafür gibt es eine andere Gewinnerin, kommentiert US-Korrespondent Fabian Reinbold.
Es war die mit Abstand giftigste und turbulenteste Debatte der Demokraten in diesem seit acht Monaten andauernden Vorwahlkampf. Das zeigt, wie sich das Rennen der Demokraten zuspitzt, zwei Wochen vor dem "Super Tuesday", an dem mehr als ein Dutzend Bundesstaaten abstimmen werden – und an dem Mike Bloomberg erstmals auf den Wahlzetteln stehen wird.
Bloomberg, dessen erster Auftritt in einer Debatte mit Spannung erwartet wurde, hatte von der ersten Minute an einen schweren Stand. Seine Konkurrenten machten ihm heftige Vorwürfe wegen der Polizeitaktiken, die zu seiner Zeit als New Yorker Bürgermeister gegen Minderheiten angewandt wurden, sowie wegen Sexismus-Anschuldigungen in seiner Medienfirma.
Buhrufe gegen Bloomberg
Es waren genau die erwarteten Attacken, dennoch machte Bloomberg keine gute Figur: Er konnte die Attacken gegen ihn nicht gut parieren. Bloomberg, dessen Umfragewerte zuletzt stark gestiegen waren, war der Verlierer dieser Debatte.
Insbesondere die Senatorin Elizabeth Warren fand ihre Rolle als Anklägerin des Multimilliardärs Bloomberg. Im Publikum ertönten sogar Buhrufe gegen ihn, als Warren und Ex-Vizepräsident Joe Biden ihn zu den Verschwiegenheitserklärungen zu Sexismus-Vorwürfen in seinem Medienunternehmen konfrontierten.
Duell von heftigem Streit geprägt
Warren, die in den ersten beiden Vorwahlen Rückschläge erlitten hatte, hatte den stärksten Auftritt. Sie könnte in der kommenden Vorwahl am Samstag in Nevada profitieren.
Auch abseits der Auseinandersetzungen um Bloomberg war es ein Abend, der von heftigem Streit geprägt war. Hitzig wurde es wiederholt zwischen Pete Buttigieg und Amy Klobuchar, die beide um die Stimmen der moderaten Parteigänger kämpfen.
Unter dem Strich ging es mehr um Bloomberg als um den in den Umfragen führenden Bernie Sanders – und viel mehr als um den gemeinsamen Gegner: Donald Trump.