Dan Coats tritt ab Trump ernennt Maguire als vorläufigen Geheimdienstchef
Dan Coats vertrat bei vielen Themen deutlich andere Ansichten als der US-Präsident. Im August muss der Geheimdienstchef nun seinen Posten räumen. Seinen Nachfolger lobt Trump schon vor dem Amtsantritt.
US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Geheimdienstkoordinator gefunden: Der derzeitige Direktor des Terrorabwehrzentrums, Joseph Maguire, werde dieses Amt geschäftsführend ab dem 15. August übernehmen, twitterte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit). An diesem Tag wird der bisherige Amtsinhaber Dan Coats seinen Posten verlassen.
Zugleich kündigte Trump den Abgang der bisherigen Vize-Geheimdienstdirektorin Sue Gordon an. Sie werde den Posten zeitgleich mit Coats Mitte August abgeben, schrieb Trump auf Twitter. Eigentlich hätte Gordon nach Coats' Ausscheiden laut Gesetz kommissarisch dessen Amt übernommen.
Der Direktor der nationalen Nachrichtendienste hat die Aufgabe, die verschiedenen Geheimdienste der USA zu koordinieren. Coats hatte den Spitzenposten seit März 2017 inne. Trump und Coats hatten in der Vergangenheit aber mehrfach inhaltlich über Kreuz gelegen und diese Meinungsverschiedenheiten auch öffentlich ausgetragen. So erklärte der Geheimdienstkoordinator im Januar, dass der Iran seiner Einschätzung nach momentan nicht an Atomwaffen arbeite. Der Präsident widersprach und unterstellte den Diensten Ahnungslosigkeit.
Trump: Maguire wird einen großartigen Job machen
Trump schrieb, Maguires Karriere beim Militär sei lang und hervorragend gewesen, 2010 habe er sich aus der US Navy zurückgezogen. Maguire habe auf allen Ebenen befehligt. "Ich habe keinen Zweifel, dass er einen großartigen Job machen wird!"
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Ursprünglich hatte Trump als Nachfolger für Coats den republikanischen Abgeordneten John Ratcliffe vorgesehen, der als treuer Gefolgsmann des Präsidenten gilt. Ratcliffe habe sich aber angesichts "unfairer" Medienberichte dafür entschieden, sich aus dem Nominierungsprozess zurückzuziehen, schrieb Trump vor knapp einer Woche auf Twitter.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa