"Er hat hier nichts zu suchen" Trump will El Paso besuchen – und stößt auf Widerstand
Wegen seiner hetzerischen Rhetorik geben Viele in den USA Präsident Trump eine Mitschuld an Hassverbrechen wie am Samstag in El Paso. Am Mittwoch will er die Stadt in Texas besuchen. Er ist nicht willkommen.
Nach dem rassistisch motivierten Massaker in der texanischen Stadt El Paso haben sich örtliche Politiker und Bewohner gegen einen Besuch von US-Präsident Donald Trump ausgesprochen. "Ich halte unseren Präsidenten absolut für schuldig. Seine Rhetorik, sein Hass gegen Menschen, die nicht die gleiche Hautfarbe haben; er hat kein Recht, das zu tun", sagte Anwohnerin Silvia Rios der Nachrichtenagentur AFP.
Präsident Trump will El Paso am Mittwoch besuchen. Ein 21-Jähriger hatte dort am Samstag in einem Einkaufszentrum 22 Menschen erschossen, bevor er festgenommen wurde. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. 13 Stunden tötete ein 24-Jähriger in Dayton im Bundesstaat Ohio neun Menschen, bevor Polizisten ihn erschossen.
"Er hat hier nichts zu suchen"
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Beto O'Rourke schrieb auf Twitter, Trump habe dabei geholfen, "den Hass, der die Tragödie vom Samstag möglich gemacht hat, zu schaffen". "Wir brauchen nicht noch mehr Spaltung. Unsere Wunden müssen heilen. Er hat hier nichts zu suchen", schrieb O'Rourke, der in El Paso aufgewachsen ist.
Die demokratische Kongressabgeordnete Veronica Escobar aus El Paso bat Trump daran zu denken, "dass seine Worte und Taten Anteil hieran hatten". "Aus meiner Sicht ist er hier nicht willkommen", sagte sie dem Sender MSNBC. Der Ortsvorsitzende der republikanischen Partei, Adolpho Telles, verteidigte den Besuch des Präsidenten in der Stadt, sagte dem Sender CNN allerdings, Trump müsse mit seiner Wortwahl vorsichtiger sein.
- Massaker in El Paso: Deutscher unter den Opfern
- Rede zur Lage der Nation: Trump unterläuft peinlicher Fehler
- Schüsse in Ohio: Überwachungskamera filmt das Drama
- Kommentar: Massenmorde in den USA – Würgegriff der Waffenlobby
El Pasos Bürgermeister Dee Margo hob bei der Ankündigung von Trumps Besuch hervor, dass er den Präsidenten empfange, weil es seine Pflicht sei. Die Bürgermeisterin von Dayton, wohin Trump am Mittwoch ebenfalls reisen will, erklärte unterdessen, sie werde den Präsidenten treffen und sagen, "wie wenig hilfreich er ist". Seine Aussagen über Waffen "waren nicht hilfreich", betonte Nan Whaley.
- Nachrichtenagentur AFP