Nach Jahrzehnten US-Regierung streicht Indien Zollvergünstigungen

Die US-Regierung weitet ihre Politik der Zollerhöhungen aus. Nach China und Mexiko ist jetzt auch Indien betroffen. Das Land war bisher von den USA durch Zollvergünstigungen in seinem Aufschwung unterstützt worden.
US-Präsident Donald Trump streicht Indien Zollvergünstigungen beim Handel mit den USA. Schon vom 5. Juni an werde die bisherige Sonderbehandlung Indiens im Rahmen eines Handelsprogramms für Entwicklungsländer beendet, kündigte Trump in einer Erklärung am Freitag (Ortszeit) an.
Indien biete den USA keinen "gerechten und angemessenen" Zugang zu seinen Märkten, begründete Trump den Schritt. Daher werde dem Land der zollfreie Export ausgewählter Waren in die USA, der mit dem bisherigen Sonderstatus verbundenen war, künftig nicht mehr gewährt.
Vergünstigungen galten seit 1976
Wegen der erforderlichen 60-Tage-Frist habe Trump Neu-Delhi und den US-Kongress bereits am 4. März über seine Entscheidung informiert. Das 1976 eingeführte Programm hat das Ziel, das Wirtschaftswachstum ausgewählter Entwicklungsländer zu fördern und gestattet ihnen, circa 2.000 Textil- und Industrieprodukte zollfrei in die USA auszuführen.
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Indiens Regierung reagierte enttäuscht auf die Ankündigungen Trumps. Bemühungen, den USA entgegenzukommen, seien nicht akzeptiert worden, teilte das Handelsministerium am Samstag mit. "Genauso wie die USA und andere Nationen sollte Indien in diesen Angelegenheiten stets seine nationalen Interessen wahren." Danach werde sich die Politik der Regierung auch weiterhin ausrichten.
- Nachrichtenagentur dpa