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Donald Trumps Regierung wirbt für Brexit: "Die Präferenz der USA"


US-Regierung wirbt für Brexit
"Die Präferenz der USA ist, dass Großbritannien die EU verlässt"

Von dpa
Aktualisiert am 01.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Donald Trumps Sicherheitsberater John Bolton: Bolton empfiehlt den Briten, die EU zu verlassen.Vergrößern des Bildes
Donald Trumps Sicherheitsberater John Bolton: Bolton empfiehlt den Briten, die EU zu verlassen. (Quelle: imago-images-bilder)

Die US-Regierung fordert Großbritannien auf, die EU zu verlassen. Dies hätte erhebliche Vorteile, so Donald Trumps Sicherheitsberater. Trump selbst umgarnt derweil Boris Johnson.

Kurz vor seinem Staatsbesuch in Großbritannien hat US-Präsident Donald Trump seine Sympathien für Brexit-Hardliner Boris Johnson als neuen britischen Premierminister und Nachfolger von Theresa May deutlich gemacht. "Ich kenne die verschiedenen Akteure. Aber ich denke, Boris würde einen sehr guten Job machen. Ich glaube, er würde ausgezeichnet sein", sagte Trump der britischen Boulevardzeitung "Sun".

Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton warb in einem anderen Interview noch einmal eindringlich für den Brexit und stellte die Vorteile für beide Seiten heraus.

Der US-Präsident wird mit First Lady Melania ab Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien erwartet. In dem "Sun"-Interview fügte Trump hinzu, er möge Johnson. "Ich habe ihn immer gemocht. Ich weiß nicht, ob er gewählt werden wird, aber ich denke, er ist ein sehr guter Kerl, ein sehr begabter Mensch."

Tiefschlag für Theresa May

Trump hatte der "Sun" bereits bei seinem letzten Besuch im vergangenen Jahr ein ähnlich kontroverses Interview gegeben, in dem er May düpierte. Darin warf er der Premierministerin vor, seine Ratschläge bezüglich des EU-Austritts ignoriert zu haben. May hatte nach einem monatelangen Machtkampf rund um den Brexit vor einigen Tagen ihren Rücktritt angekündigt. Johnson brachte sich umgehend als möglicher Nachfolger in Stellung und drohte mit einem EU-Austritt ohne Abkommen.

Trump sagte der Zeitung, auch andere Kandidaten hätten nach seiner Unterstützung gefragt. Namen wolle er aber nicht nennen. Er könnte jedem helfen, wenn er ihn unterstütze.

Trump kritisierte erneut auch May: "Ich denke, dass das Vereinigte Königreich der Europäischen Union erlaubt hat, alle Karten in der Hand zu halten. Und es ist sehr schwer, gut zu spielen, wenn eine Seite alle Vorteile hat." Er habe gegenüber (May) erwähnt, "dass man sich Munition aufbauen muss". Zugleich versicherte er Großbritannien seine tiefe Zuneigung: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein US-Präsident eurem großartigen Land näher war." Er sei in Großbritannien verliebt.

Bolton will den Brexit

Bolton sagte der britischen Zeitung "The Telegraph", der Brexit sei sowohl für London als auch für Washington von Vorteil. "Die Präferenz der USA ist, dass Großbritannien den vom Volk gewünschten Kurs folgt und die EU verlässt", sagte er. Trump wolle mit dem neuen britischen Premierminister ein Handelsabkommen abschließen, das für beide Seiten Vorteile bringe und London von den regulatorischen Einschränkungen in Beziehung zur Europäischen Union befreie.

Bolton bezeichnete das Ergebnis des Referendums von 2016 als "Triumph der Demokratie". "Und wenn die Beschäftigung mit dem Brexit endlich gelöst ist, gibt es keine Obergrenze für den Einfluss, den Großbritannien weltweit haben kann." Bolton fügte hinzu: "Ich denke, es wird uns besonders in der Nato helfen, effektiver zu sein, und das ist ein Plus."

Der Brexit biete Großbritannien die Chance, ein "starkes und unabhängiges Land" zu werden. "Aus unserer Sicht besteht die Rolle Großbritanniens nicht nur darin, eine europäische Macht zu sein. Großbritannien ist eine Weltmacht." Generell sähen die Amerikaner die Beziehung zu den Briten als die wichtigste an, die sie hätten.

Geplant sind bei dem Besuch von Trump unter anderem ein Treffen mit May und die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung in Portsmouth zum 75. Jahrestag des D-Day - der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Trumps Besuch ist hoch umstritten, daher wird mit heftigen Protesten gerechnet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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