Extremes Hassverbrechen Rassistischer Mörder soll in Texas hingerichtet werden
Der rassistische, extrem grausame Mord an dem Schwarzen James Byrd schockierte die USA Ende der 90er Jahre. Nun soll einer der Mörder durch eine Giftspritze sterben – gegen den Willen von Byrds Familie.
Ein zum Tode verurteilter rassistischer Mörder soll am Mittwochabend Ortszeit im US-Bundesstaat Texas hingerichtet werden. Nachdem sein Antrag auf Verschiebung abgelehnt wurde, soll der 44 Jahre alte John William King im Gefängnis von Huntsville per Giftspritze getötet werden. Gemeinsam mit zwei Komplizen hatte er einen Schwarzen zu Tode gequält.
Der Fall des 49 Jahre alten Anhalters James Byrd hatte die USA Ende der 90er Jahre erschüttert: King und zwei weitere Männer hatten ihn entführt, zusammengeschlagen und schließlich an ihr Auto gebunden. Dann fuhren sie durch die Gegend und schleiften Byrd hinter sich her. Er starb erst nach mehreren Kilometern Fahrt.
Erinnerungen an Lynchjustiz
King wurde schon 1999 zum Tode verurteilt. Er gehört den "Confederate Kights of America" an – einer rassistischen Vereinigung, die dem Ku-Klux-Klan nahesteht. Mehrere Versuche seiner Anwälte, den Prozess neu aufzurollen oder die Hinrichtung zu verschieben, scheiterten. Einer von Kings Mittätern war bereits 2011 hingerichtet worden, ein zweiter sitzt eine lebenslange Gefängnisstrafe ab.
Bei vielen Amerikanern hatte das Verbrechen Erinnerungen an Lynchjustiz und jahrzehntelang gesellschaftlich akzeptierten Rassismus wachgerufen. US-Präsident Barack Obama nahm den Fall rund zehn Jahre später zum Anlass für ein neues Gesetz gegen Hassverbrechen, das Byrds Namen trägt.
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Sollte King wie geplant hingerichtet werden, wäre es die vierte vollstreckte Todesstrafe in den USA im laufenden Jahr. Einige Hinterbliebene des Mordopfers haben sich wiederholt gegen die Hinrichtung der Täter ausgesprochen. So sagte Byrds Sohn Ross Byrd vor einigen Jahren dem Fernsehsender CNN, man könne "Mord nicht mit Mord bekämpfen".
- Nachrichtenagentur AFP