Trump verspottet McGurk US-Sondergesandter für den Anti-IS-Kampf tritt frustriert zurück
Obama hatte ihn ins Amt geholt – nun tritt der Sondergesandte für den Anti-IS-Kampf,
US-Präsident Donald Trump hat den Rücktritt des US-Sonderbeauftragten für die Anti-IS-Koalition bestätigt – und dies mit einigem Spott für Brett McGurk verknüpft. McGurk hätte ohnehin nur bis Februar auf seinem Posten bleiben sollen und habe nun kurz vorher seinen Rückzug erklärt, schrieb Trump am Samstagabend auf Twitter. Die "Fake News"-Medien machten eine große Sache aus diesem "nichtigen" Ereignis, beklagte er. Dabei kenne er McGurk, der noch von Ex-Präsident Barack Obama eingesetzt worden sei, nicht einmal. "Wichtigtuer?", schrieb Trump dazu.
McGurk war US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Entscheidung für seinen Rücktritt wurde drei Tage nach der überraschenden Ankündigung von US-Präsident Donald Trump bekannt, alle 2.000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen – und hat auch mit ihr zu tun.
Trumps Ankündigung vom Mittwoch stieß bei Verbündeten im Kampf gegen den IS auf Unverständnis und ist auch in den USA höchst umstritten. Am Tag darauf kündigte US-Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt für Ende Februar an. "Sie haben das Recht auf einen Verteidigungsminister, dessen Ansichten mehr auf einer Linie mit Ihren Ansichten sind", schrieb Mattis an Trump, ging allerdings nicht konkret auf den US-Abzug aus Syrien ein.
McGurk war offenbar frustriert von Trumps Rückzug
McGurk sei frustriert über die Syrien-Entscheidung gewesen, berichtet der Sender CNN unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle. McGurk habe die Entscheidung für leichtsinnig gehalten und habe sie nicht rechtfertigen und ausführen können. Auch Mattis' Rücktritt habe eine Rolle für die Entscheidung gespielt.
McGurk hat seine Beweggründe in einer E-Mail an seine Kollegen geschildert, berichtet die "New York Times". Trumps Entscheidung sei ein Schock gewesen, schreibt er dort demnach. Die neuen Anweisungen habe er nicht ausführen können, ohne seine Integrität zu verlieren.
Nur wenige Tage, bevor Trump den vollständigen Abzug aus Syrien mit einem Sieg über den IS begründete, hatte McGurk gesagt, dass niemand mit Blick auf den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz von einer "erfüllten Mission" spreche.
- Analyse zu Syrien: Trump beschenkt seine Feinde
- Analyse zu Mattis: Trumps letzter General geht im Zorn
- Rücktritt: Jim Mattis: Verbündete müssen "mit Respekt" behandelt werden
McGurk war noch von Trumps demokratischen Amtsvorgänger Barack Obama zum US-Sondergesandten bei der internationalen Militärallianz gegen den IS ernannt worden. Trump hatte ihn auf dem Posten belassen.