Kellyanne Conway Trump-Beraterin bezeichnet sich selbst als Opfer sexualisierter Gewalt
Trump Beraterin Kellyanne Conway wendet sich nach einem mutmaßlichen Vorfall an die Öffentlichkeit: Sie selbst sei ein Opfer sexualisierter Gewalt – dennoch verteidige sie die Nominierung von Brett Kavanaugh für den Posten als obersten Richter.
In der anhaltenden Debatte über den umstrittenen Kandidaten für das Oberste US-Gericht, Brett Kavanaugh, hat sich die Präsidentenberaterin Kellyanne Conway selbst als Opfer sexualisierter Gewalt bezeichnet. In einem Interview mit dem CNN-Journalisten Jake Tapper sagte die enge Mitarbeiterin von US-Präsident Donald Trump, sexuelle Übergriffe sollten nicht politisiert werden.
Sie selbst habe "viel Mitgefühl für die Opfer sexueller Übergriffe, sexueller Belästigung und von Vergewaltigung", sagte Conway. Nach einer Pause räusperte sie sich und fügte hinzu sie sei selbst ein Opfer von sexualisierter Gewalt. Sie erwarte aber nicht, "dass Richter Kavanaugh oder Jake Tapper oder Jeff Flake oder irgendjemand dafür verantwortlich gemacht" werde. "Du musst verantwortlich für dein eigenes Verhalten sein", ergänzte die Trump-Beraterin.
Trumps Kandidat für den frei gewordenen Richterposten am Supreme Court sieht sich mit Vorwürfen von drei Frauen zu sexuellen Übergriffen während seiner High-School- und Studienzeit konfrontiert. Kavanaugh weist die Anschuldigungen entschieden zurück. Trump hält die Vorwürfe für politisch motiviert, wies die Bundespolizei FBI am Freitag aber dennoch an, die Vorwürfe gegen Kavanaugh zu untersuchen. Die Abstimmung des US-Senats zu der Personalie verschiebt sich dadurch.
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"Bringen sie Trump nicht immer in alles hinein, was in diesem Universum passiert"
Der Moderator Tapper reagierte offensichtlich überrascht auf Conways Enthüllung. "Das ist das erste Mal, dass ich Sie über so etwas Persönliches sprechen höre, und es tut mir leid", sagte er. Der CNN-Journalist verwies daraufhin auf wiederholte Vorwürfe gegen Trump wegen angeblicher sexueller Übergriffe und sprach Conway darauf an, dass sie dennoch weiterhin für Trump arbeite.
"Vermischen Sie das nicht, und vermischen Sie das schon gar nicht mit dem, was mir passiert ist", entgegnete Conway. "Bringen sie Trump nicht immer in alles hinein, was in diesem Universum passiert. Das ist Fehler Nummer eins."
Der Justizausschuss des Senats hatte mit den Stimmen von Trumps Republikanern Kavanaughs Ernennung empfohlen. Der republikanische Senator Jeff Flake setzte aber durch, dass es zu den Vorwürfen polizeiliche Ermittlungen gibt.
- afp