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Donald Trump: Söhne des US-Präsidenten wollen jede Menge Hotels bauen


Für den Konzern des Präsidenten
Trump-Söhne wollen jede Menge Hotels bauen

Von ap
Aktualisiert am 27.03.2017Lesedauer: 4 Min.
Eric Trump will mit seinem Bruder Donald Junior das Hotelgeschäft der Trump-Gruppe massiv ausbauen.Vergrößern des Bildes
Eric Trump will mit seinem Bruder Donald Junior das Hotelgeschäft der Trump-Gruppe massiv ausbauen. (Quelle: Reuters-bilder)

Die Anzahl der Trump-Hotels könnte in den kommenden Jahren von gut einem Dutzend auf mehr als Einhundert wachsen. "Es geht volle Kraft voraus. Das liegt in unserer DNA. Das liegt in der DNA der Trump-Jungs", sagt Eric Danziger.

Mit den "Jungs" meint der Leiter der Hotelsparte der Trump Organization Eric und Donald Junior, die das Firmenimperium ihres Vaters offiziell übernommen haben. Passend dazu wurde als Markenname für die geplanten Hotels "Scion" gewählt, zu Deutsch "Nachkomme".

Einfluss der Investoren auf den Präsidenten?

Selbst finanzieren will die Familie des US-Präsidenten Donald Trump die neuen Häuser allerdings nicht. Stattdessen werden externe Geldgeber gesucht. Für ein erstes Projekt in Dallas etwa waren zunächst unbekannte Investoren aus Kasachstan, Katar und der Türkei im Gespräch. Von diesem Plan haben die Verantwortlichen aber wieder Abstand genommen.

Kritiker sind dennoch empört, denn die Gefahr der indirekten Einflussnahme auf das Weiße Haus ist enorm. Für Richard Painter, der unter dem früheren US-Präsidenten George W. Bush einst als Ethikanwalt arbeitete, steckt jedoch etwas ganz anderes hinter den Expansionsplänen: "Das ist eine neue Version von 'pay-to-play' - steigt hier ein und macht Geschäfte mit der Trump Organization". Der in die Politik gewechselte Milliardär Trump ist schließlich nach wie vor Eigentümer des Konzerns. Und was besonders heikel ist: Anders als etwa bei der Unterstützung eines Wahlkampfs gibt es in diesem Fall keine finanziellen Obergrenzen - und vor allem keine Pflicht zur Offenlegung.

Keine Expansion im Ausland

Danziger kennt sich mit Expansionen in der Hotelbranche aus. In den 90er Jahren erweiterte der heute 62-Jährige für das Unternehmen Starwood, dem unter anderem die Marken Sheraton, Westin und Le Méridien gehören, die Zahl der Häuser von 20 auf fast 600. Als er im August 2015 bei Trump einstieg, war auch hier zunächst wohl ein Ausbau auf globaler Ebene angedacht - Markenschutz für den Namen "Scion" wurde unter anderem in China, Indonesien und Kanada sowie in 28 Staaten Europas beantragt. Noch im Dezember wurde er in der Dominikanischen Republik gewährt.

Kurz vor seiner Amtseinführung im Januar kündigte Trump dann aber an, sein Unternehmen werde "keine neuen Geschäfte im Ausland" abschließen, solange er Präsident sei, um die Gefahr einer Einflussnahme auf die US-Politik zu verhindern. Das hält seine Familie aber nicht davon ab, bereits angestoßene Projekte weiter voranzutreiben. Auf einer Fachkonferenz der Hotelbranche betonte Danziger kürzlich, dass es auch innerhalb der USA noch großes Potenzial für weitere Expansionen gebe. Als mögliche Standorte nannte er Seattle, San Francisco, Denver und Dallas.

Widerstand vor Ort

Bei den vor Ort verantwortlichen Politikern stieß diese Aussage mitunter auf Spott und Empörung. "Viel Glück damit", kommentierte Mark Farrell, der in der Stadtverwaltung von San Francisco einen zuständigen Planungsausschuss leitet, gegenüber dem Fernsehnetzwerk CBS. In Seattle sagte das Stadtratsmitglied Rob Johnson, er wäre "schockiert", wenn irgendwelche neuen Trump-Hotels gebaut würden - die Metropole im Nordwesten gilt als Hochburg der Trump-Gegner: Der Protest gegen das Einreiseverbot für Muslime hatte hier im Januar tausende Menschen auf die Straßen getrieben. Der Stadtrat hatte die Pläne des Präsidenten einstimmig verurteilt.

Auch in St. Louis im Staat Missouri hatte es im vergangenen Herbst Gerüchte über ein mögliches Scion-Hotel in der Stadt gegeben. Einige Tage nach der Präsidentschaftswahl versammelten sich daher Demonstranten vor dem vermeintlichen Standort und skandierten "No to Trump Tower". Kurz darauf verkündete Immobilienentwickler Alterra Worldwide, dass auf dem Gelände in St. Louis ein Hotel der Marke Marriott eröffnet werde.

Zuversicht für Projekt in Dallas

Alterra steckt auch hinter dem Scion-Projekt in Dallas. Dort, so meint der Chef des Unternehmens, Mukemmel Sarimsakci, wird es keine Probleme geben. "Vor der Wahl waren die Leute einfach sehr emotional", sagte er im Februar. In der texanischen Stadt sei zudem keine gesonderte Zustimmung der Politik erforderlich, da keine Flächennutzungspläne geändert werden müssten und auch keine Steuervorteile in Anspruch genommen würden.

Gegenüber der Zeitung "Dallas Morning News" hatte Sarimsakci kürzlich versichert, dass als Investoren nicht mehr ausländische Firmen, sondern nur noch deren amerikanische Partner vorgesehen seien. Eine Bitte der Nachrichtenagentur AP, dies zu bestätigen, ließ er unbeantwortet.

Hart umkämpfter Markt

Nach Angaben von Danziger hat die Trump Organization mit mehr als zwanzig Projektentwicklern bereits vorläufige Verträge für den Bau neuer Hotels abgeschlossen. Er hoffe, dass innerhalb von drei Jahren fünfzig bis hundert Häuser der Marke "Scion" eröffnet werden könnten. Darüber hinaus seien auch weitere Hotels der bestehenden Luxus-Marke Trump geplant.

Die Scion-Hotels will die Trump-Familie mit etwas günstigeren Preisen von etwa 200 bis 300 Dollar (185 bis 280 Euro) pro Nacht am Markt etablieren. Dies dürfte allerdings - unabhängig von allen politischen Hürden - keine ganz einfache Sache werden. Denn die Konkurrenz ist gerade in diesem Segment, das vor allem von Geschäftsreisenden genutzt wird, knallhart. Und Ketten wie Hilton oder Marriott, die weltweit mehrere tausend Hotels haben, erhalten Mengenrabatte beim Einkauf und profitieren zudem von etablierten Bonusprogrammen für Stammkunden.

Doch Danziger ist nach eigenen Angaben zuversichtlich. "Jeder Markt auf dem Planeten ist umkämpft", sagt er. Namen von möglichen Investoren oder weiteren Immobilienentwicklern, die bereits Absichtserklärungen unterzeichnet haben sollen, will er nicht nennen. Stattdessen betont er die Potenziale. "Die Liste der möglichen Standorte für Scion", sagt er, "ist praktisch unendlich".

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