Nach Kündigungen im Pentagon "Unerträglich": Entlassene Berater attackieren Trump-Regierung

Im Verteidigungsministerium kommt es weiterhin zu zahlreichen Entlassungen. Nun wehren sich drei Betroffene.
Nach dem Rauswurf dreier enger Mitarbeiter von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gibt es Streit im Pentagon. Die Betroffenen werfen dem Ministerium vor, sie mit haltlosen Vorwürfen öffentlich diskreditiert zu haben, wie die "Washington Post" berichtet. Dan Caldwell, Colin Carroll und Darin Selnick, allesamt ranghohe politische Beamte unter Hegseth, waren am Freitag wegen angeblicher Geheimnisweitergabe entlassen worden.
In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sie von "sinnlosen Angriffen" und erklärten, ihnen sei weder mitgeteilt worden, worum es bei den Vorwürfen gehe, noch ob es überhaupt eine echte Untersuchung gebe.
Hintergrund ist eine interne Ermittlung, die Hegseths Stabschef Joe Kasper bereits im März eingeleitet hatte. Anlass waren Medienberichte, die in Regierungskreisen für Unmut gesorgt hatten. Kasper forderte laut einem internen Memo umgehende Informationen über mögliche Verantwortliche für sogenannte "Leaks" und stellte eine Strafanzeige in Aussicht. Eine offizielle Bestätigung über den Fortgang der Ermittlungen blieb jedoch aus. Die Entlassungen reißen eine Lücke in das ohnehin schon dünn besetzte Führungsteam von Hegseth.
Wollen Trump und Vance weiterhin unterstützen
Caldwell war ein hochrangiger Berater von Hegseth, Selnick diente als Hegseths stellvertretender Stabschef. Carroll war Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg. Alle drei betonen, dass sie als ehemalige Soldaten den Schutz sensibler Informationen sehr ernst nähmen. Trotz der "unerträglichen Erfahrung" versicherten sie in ihrer Stellungnahme, die Politik von Präsident Trump und Vizepräsident Vance weiterhin unterstützen zu wollen. Man hoffe, "diese Bemühungen künftig in anderer Form unterstützen zu können", hieß es.
Unter Hegseths Leitung ist es bereits zu zahlreichen Entlassungen im militärischen Führungsapparat gekommen. Betroffen waren etwa der Generalstabschef und der oberste Marineoffizier – beide wurden von Hegseth wegen ihres Engagements für Diversitätspolitik kritisiert. Auch ein prominenter Pressesprecher des Ministeriums musste seinen Posten räumen. Berichte über einen möglichen Rückzug von Stabschef Kasper wurden bislang weder bestätigt noch dementiert.
Gleichzeitig steht Hegseth selbst im Visier interner Ermittlungen. Er hatte in einem ungesicherten Gruppenchat über einen geplanten Militäreinsatz im Jemen geschrieben. In die Chatgruppe auf der App Signal war versehentlich auch der Chefredakteur des "Atlantic", Jeffrey Goldberg, eingeladen worden – durch ein Versehen von Trumps nationalem Sicherheitsberater Michael Waltz.
- washingtonpost.com: "Fired Pentagon officials lash out at Hegseth team"
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