"Wir brauchen jetzt Führung" Trumps schärfster Widersacher gibt auf
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, steigt aus dem Rennen ums Weiße Haus aus. Damit hat Donald Trump einen innerparteilichen Gegner weniger.
Der Republikaner Ron DeSantis zieht sich beim Rennen ums Weiße Haus zurück. Er unterstützt nun seinen Mitbewerber Donald Trump. Das gab er in einem Videostatement bekannt, das er am Sonntag auf X, früher Twitter, teilte. In zwei Tagen findet die nächste Vorwahl in New Hampshire statt.
"Wir brauchen jetzt Führung", sagte DeSantis in dem Statement. Nach seinem zweiten Platz in der Vorwahl in Iowa sehe er keine Chance mehr für sich, so der Republikaner. "Ich kann unsere Unterstützer nicht um ihre Zeit und Spenden bitten, wenn es für uns keinen klaren Weg zum Sieg gibt", sagte DeSantis. "Deshalb beende ich heute meine Kampagne." Weiter sagte er: "Ich bin stolz, 100 Prozent meiner Versprechen geliefert zu haben. Und ich werde jetzt nicht aufhören."
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"Hatte mit Trump meine Meinungsverschiedenheiten"
Die Mehrheit der Republikaner wolle Trump. "Auch wenn ich mit Donald Trump meine Meinungsverschiedenheiten hatte, (...) ist Trump Biden überlegen." Am Ende seiner Ansprache zitiert DeSantis den ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill mit dessen Worten "Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht fatal; was zählt, ist der Mut weiterzumachen."
Bereits am Samstag zeichnete sich sein Rückzug ab. Auf seiner Webseite hatte DeSantis alle bevorstehenden Wahlkampftermine für die Vorwahl in New Hampshire abgesagt.
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DeSantis hatte bei der ersten Vorentscheidung der Republikaner im US-Bundesstaat Iowa mit rund 30 Prozentpunkten Abstand hinter dem Favoriten Donald Trump gelegen und nur knapp vor der ehemaligen UN-Botschafterin Nikki Haley den zweiten Platz belegt. Am Wochenende intensivierte diese ihre verbalen Attacken auf Trump und stellte die geistige Verfassung des 77-Jährigen sowie seine Eignung für eine weitere Amtszeit als Präsident infrage.
Auftritte wirkten "roboterhaft"
Der 45-jährige DeSantis hatte sich während seiner Kandidatur strategisch als stramm rechter Macher positioniert. Nach einer erfolgreichen Wiederwahl als Gouverneur Floridas im November 2022 sah es für einige Monate so aus, als könne er Trump womöglich die Kandidatur streitig machen. DeSantis eilte aber auch der Ruf voraus, im persönlichen Umgang mit Wählern hölzern zu sein. Sein Wahlkampf war zudem von Auftritten in TV-Debatten geprägt, die Gegner als "roboterhaft" bezeichneten.
Wer Kandidat der Republikaner werden möchte, muss sich zuerst in parteiinternen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass es bei der Präsidentenwahl im November zu einer Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden kommt. Mehr über das Prozedere der Vorwahlen lesen Sie hier.
- X-Profil von @rondesantis
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa