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Trump als Ziel des KGB? US-Autor ist sich sicher


Seit den 1980er-Jahren
US-Autor ist sich sicher: Das steckt hinter Trumps Nähe zu Putin

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.03.2025 - 10:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Donald Trump und Wladimir PutinVergrößern des Bildes
Der russische Präsident Wladimir Putin und Donald Trump. Hat der KGB den US-Präsidenten in der Hand? (Archivbild) (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa/dpa-bilder)
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Donald Trumps Nähe zu Russland wirft Fragen auf. Ein US-Autor ist sich sicher: Der Präsident war Ziel von russischen Agenten.

Donald Trump fällt immer wieder durch seine politische Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auf. Wenige Tage nach der Amtsübernahme wurde es den amerikanischen Behörden untersagt, Sanktionen gegen russische Oligarchen zu verfolgen. Bei Aussagen zum Krieg gegen die Ukraine sind immer wieder Positionen von Trump zu hören, die man eigentlich von Putin kennt. Im UN-Sicherheitsrat hatten die USA eine Resolution vorgelegt, in der Russland nicht mehr als der Aggressor genannt wird. Dabei stellt sich zunehmend die Frage: Welche Beziehung gibt es zwischen Trump und Putin?

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Vor wenigen Tagen riefen Aussagen eines früheren Offiziers des Komitees für Staatssicherheit (KGB) auf Facebook Aufsehen hervor, nach denen Trump vor 40 Jahren vom damaligen russischen Geheimdienst angeworben worden sei. Er sei unter dem Decknamen "Krasnow" geführt worden. Nun ist sich auch ein amerikanischer Journalist sicher: Trump wurde von Russland als wichtige Quelle, im amerikanischen Geheimdienstjargon als "Asset" bezeichnet, geführt. Solche Quellen werden zum einen ausspioniert, ihnen werden aber auch – bisweilen verdeckt – Informationen zugespielt, mit denen ein Geheimdienst versucht, Entscheidungen in eine gewünschte Richtung zu lenken.

Craig Unger hat mehrere Bücher über die Verbindungen von Donald Trump zu Russland geschrieben. In einem Interview mit der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independent" sagte er, er sei sich völlig sicher, dass Trump vom KGB als Quelle eingesetzt wurde.

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Fernseher von KGB-Scheinfirma gekauft?

Die Geheimdienstverbindungen seien in den 1980er-Jahren aufgebaut worden, als Trump Erfolge im Immobiliengeschäft feierte. Als der Unternehmer das Grand Hyatt Hotel in New York kaufte, habe er die Fernseher für die Hotelzimmer von einem Geschäft gekauft, das als Tarnung für KGB-Tätigkeiten verwendet wurde. Dies habe ihm ein KGB-Agent bestätigt, so Unger. Der Journalist hatte diese Informationen bereits in seinem Buch "American Kompromat" vor drei Jahren veröffentlicht.

Er bezieht sich vor allem auf Aussagen von Yuri Shvets, einem ehemaligen KGB-Offizier, der einst in der US-Hauptstadt Washington stationiert war. Dieser bestätigte 2021 gegenüber dem britischen "The Guardian" die Anwerbeversuche. "Dies ist ein Beispiel dafür, dass Menschen schon als Studenten angeworben wurden und dann in wichtige Positionen aufgestiegen sind; so etwas ist auch bei Trump passiert", sagte er der Zeitung.

Laut Berichten setzte der russische Geheimdienst einen Agenten auf Trump an. Es soll mehrere Gespräche gegeben haben, bevor Trump 1987 nach Moskau reiste. Für Unger gibt es mehrere Belege, die Trumps Beziehung zum KGB zeigen sollen. So habe ein russischer Mafiaboss 1984 mehrere Wohnungen in Trump-Gebäuden erworben, darunter im Trump-Tower. "Trump beherbergte die russische Mafia viele Jahre lang, bevor er überhaupt für das Präsidentenamt kandidierte", so der Journalist.

Immer wieder Berichte über Finanzierung von Moskau-Reise

Auch der renommierte amerikanische Historiker Timothy Snyder schrieb in seinem Buch "Der Weg in die Unfreiheit" über Trumps Moskau-Reise 1987 als eine vom sowjetischen Staat bezahlte. Man habe Trump in einer Suite untergebracht, die sicherlich verwanzt gewesen sei, so Snyder. Laut einem Bericht des US-Magazins Politico riet ein geheimes KGB-Schreiben aus den 1980er-Jahren den Agenten, "prominente Persönlichkeiten im Westen" anzusprechen und sie als "Agenten" oder "spezielle Kontakte" zur Zusammenarbeit zu bewegen.

Bei seinem Besuch in Moskau 1987, der vom KGB organisiert worden sein soll, habe man Trump heftig umworben. Ein Jahr später versuchte Trump das erste Mal, sich als US-Präsident zu bewerben, scheiterte jedoch. Er schaltete in der "New York Times" eine Anzeige, in der er Amerikas Rolle in der Nato infrage stellte – eine Position, die Russland nur recht sein konnte.

Unger: Westliche Geheimdienste zerstört

"Was wir jetzt sehen, ist, dass er im Wesentlichen die westlichen Geheimdienste zerstört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ukraine oder andere europäische Partner Geheimdienstinformationen mit den USA teilen wollen, solange Trump Präsident ist, weil sie wahrscheinlich direkt an Wladimir Putin weitergegeben werden.", so Unger.

Unklar bleibt, ob Trump nur als Quelle angezapft wurde, ob man versucht hat, ihn gezielt zu manipulieren oder ob er sich angeblicher KGB-Annäherungen bewusst war. Die Facebook-Berichte des ehemaligen KGB-Offiziers werfen auch für Unger Fragen auf. "Wenn ich mich nicht irre, sprach er vom sechsten Direktorat des KGB. Ich bin nicht sicher, ob sie amerikanische Mitarbeiter rekrutiert haben", sagte er. Er habe aber keine weiteren Informationen darüber.

Donald Trump hat immer wieder Berichte über den Einfluss russischer Geheimdienste zurückgewiesen. Er betonte wiederholt, dass seine Russland-Kontakte rein geschäftlicher Natur gewesen seien. Trump nannte anderslautende Vorwürfe als "Hexenjagd" gegen ihn und politisch motiviert.

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