Gefeuerte Angestellte als Ziel? Russland und China wollen offenbar US-Agenten anwerben
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Russland und China versuchen, unzufriedene US-Bundesbeamte zu rekrutieren. Welche Gefahr birgt diese Taktik für die nationale Sicherheit?
Russland und China versuchen offenbar verstärkt, unzufriedene US-Bundesbeamte als Informanten anzuwerben. Ein Bericht von CNN beruft sich auf Insiderinformationen von Geheimdiensten. Sie deuten darauf hin, dass ausländische Nachrichtendienste gezielt entlassene oder von Entlassung bedrohte Mitarbeiter aus sicherheitsrelevanten US-Behörden ins Visier nehmen. Besonders im Fokus stehen demnach Personen mit Zugang zu sensiblen Informationen über kritische Infrastruktur und Verwaltungsabläufe der US-Regierung.
Laut CNN deuten die Geheimdienstanalysen darauf hin, dass sich Moskau und Peking insbesondere auf ehemalige Angestellte mit Sicherheitsfreigaben sowie auf Beamte in der Probezeit konzentrieren. Sie sollen bereits Rekrutierungsplattformen eingerichtet haben, um gezielt ehemalige Regierungsmitarbeiter auf LinkedIn und anderen sozialen Netzwerken anzusprechen. Ein Bericht des Naval Criminal Investigative Service (NCIS), den CNN teilweise einsehen konnte, kommt zu dem Schluss, dass diese Bestrebungen mit "hoher Sicherheit" darauf abzielen, die Pläne der Trump-Regierung für Massenentlassungen auszunutzen.
Informanten auf LinkedIn angeworben?
Den Informationen zufolge nutzen ausländische Nachrichtendienste Plattformen wie LinkedIn, TikTok, RedNote und Reddit, um potenzielle Quellen anzusprechen. In mindestens einem Fall soll ein Agent angewiesen worden sein, ein gefälschtes Unternehmensprofil zu erstellen und gezielt Bundesbeamte zu kontaktieren, die in ihren Profilen angegeben haben, offen für neue Stellenangebote zu sein. Ein Insider erklärte gegenüber CNN, dass die betroffenen Mitarbeiter aus Sicht der Geheimdienste "besonders verwundbar" seien, weil sie sich durch die Entlassungen finanziell und emotional in einer schwierigen Lage befänden.
Innerhalb der US-Regierung gibt es kontroverse Reaktionen auf diese Erkenntnisse. Während Geheimdienstmitarbeiter die Bedrohung als ernst einstufen, warf die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste, Tulsi Gabbard, den Beamten vor, durch das Weitergeben solcher Informationen "ihre eigene Illoyalität" zu offenbaren.
In einem Interview mit Fox News kritisierte sie, dass sich Regierungsangestellte mit solchen Aussagen selbst entlarvten und es nötig sei, "diese Leute auszusortieren, damit sich loyale Mitarbeiter auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können." Andere hochrangige Sicherheitsbeamte, die anonym mit CNN sprachen, hielten Gabbards Reaktion hingegen für problematisch und betonten, dass die Gefahr durch ausländische Spionage real sei.
Uneinigkeit in Regierung über die Gefahr
Zusätzlich zur gezielten Abwerbung könnte eine interne Maßnahme der CIA unbeabsichtigt das Risiko für Geheimnisverrat erhöht haben. Um die Vorgaben zur Verkleinerung der Bundesbehörden umzusetzen, schickte die CIA laut CNN kürzlich eine unverschlüsselte E-Mail an das Weiße Haus. In dieser waren sämtliche Neueinstellungen der letzten zwei Jahre aufgelistet – darunter auch Agenten, die sich auf Einsätze unter falscher Identität vorbereiteten. Einige dieser Mitarbeiter könnten im Zuge der laufenden Kündigungen nun entlassen werden, was nach Einschätzung ehemaliger Geheimdienstler eine Schwachstelle für die nationale Sicherheit darstellen könnte.
Ein früherer CIA-Beamter äußerte gegenüber CNN seine Besorgnis über die aktuelle Lage: "Das ist ein Geschenk für feindliche Geheimdienste. Wir haben eine Situation geschaffen, in der hochqualifizierte, frustrierte Mitarbeiter mit Geheiminformationen plötzlich ohne Job dastehen."
Auch Holden Triplett, ehemaliger Direktor für Gegenspionage im Nationalen Sicherheitsrat, warnte: "Wir könnten ungewollt das perfekte Rekrutierungsumfeld schaffen." Ein weiterer ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter kritisierte die politischen Hintergründe der Entlassungen: "Das hier ist kein Reality-TV. Das hat echte Konsequenzen."