"Gewicht reduziert" Trump publiziert Brief von seinem Arzt – was dahinter steckt
Donald Trump nutzt ein Thema für sich, das im kommenden US-Wahlkampf im Fokus steht: die Gesundheit seines Konkurrenten Joe Biden.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump stichelt ausgerechnet an Joe Bidens 81. Geburtstag gegen seinen vier Jahre älteren Nachfolger im Amt. Trump veröffentlichte am Montag einen Brief, bei dem es sich um eine fachliche Einschätzung seines Arztes handeln soll, der ihm einen "ausgezeichneten" Gesundheitszustand attestiere.
Die Veröffentlichung des Schreibens ist ein offenkundiges Wahlkampfmanöver des Republikaners, die Seriosität des Schreibens und der durchgeführten Untersuchungen fraglich.
Er sei seit 2021 der persönliche Arzt Trumps, schreibt Bruce Aronwald, der bei der Morristown Medical Group im US-Bundesstaat New Jersey als Familienarzt gelistet ist. Zuletzt habe er Trumps Gesundheitszustand im September "umfassend" untersucht, so Aronwald.
In dem Brief werden weder das Gewicht des Präsidentschaftsbewerbers noch sein Blutdruck oder andere Testergebnisse genannt. Es heißt lediglich, der 77-Jährige habe sein Gewicht reduziert. Darüber hinaus schreibt Aronwald, dass Trump aufgrund seines Interesses an präventiven Untersuchungen "auch in den kommenden Jahren einen gesunden, aktiven Lebensstil pflegen" werde.
Bidens Gesundheitscheck zeigt einige Zipperlein auf
Bidens Gesundheitscheck wurde zuletzt im Februar veröffentlicht. In dem fünfseitigen Bericht bescheinigte Bidens Arzt dem Demokraten zwar, in der Lage zu sein, die Aufgaben eines Präsidenten erfolgreich zu erfüllen. Allerdings wurde das ein oder andere Zipperlein aufgelistet – darunter ein steifer Gang und eine gastroösophageale Refluxkrankheit, wegen der er sich öfters räuspern müsse.
In den USA müssen Präsidenten regelmäßig offenlegen, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist. Rechtlich ist das nicht vorgeschrieben; es ist aber zu einer Art Ritual geworden, um das kein Präsident herumkommt.
Biden feierte am Montag seinen 81. Geburtstag und gilt bei den Demokraten klar als aussichtsreichster Bewerber für den Sieg bei den Vorwahlen. Er zog 2021 als ältester US-Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus ein.
Bidens Alter und seine Eignung für eine erneute Präsidentschaftsbewerbung sorgen seit längerem für Debatten, auch in seiner eigenen Partei. Doch auch Trumps hohes Alter ist immer wieder Thema, da er nach der Wahl 2024 für die Republikaner wieder ins Weiße Haus einziehen will. Auch er verspricht sich immer wieder und verwechselt Personen.
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Der US-Präsident eröffnete am Montag ein offizielles Konto auf der Onlineplattform Threads, die als Konkurrent von Elon Musks Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, gilt. "Leute, hier ist Präsident Biden", hieß es in dem ersten Beitrag, den Biden dort an seinem 81. Geburtstag veröffentlichte. "Sie hören heute auf einer neuen Plattform von mir, aber meine Botschaft an Sie hat sich nicht geändert", schrieb der Demokrat.
"Ich sehe keine düstere, trostlose, gespaltene Zukunft für Amerika. Ich sehe ein Amerika, das kurz davor ist, abzuheben", fuhr Biden auf Threads fort. Damit grenzte sich der Präsident, der eine weitere Amtszeit anstrebt, von seinem republikanischen Rivalen, Ex-Präsident Donald Trump, ab, der Äußerungen über einen "Niedergang" der USA getätigt hatte.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
- Joe Biden auf Threads und Twitter