t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandUSA

Donald Trumps: Behörden veröffentlichen erstes Mugshot eines Präsidenten


Häftlingsnummer P01135809
Polizeifoto von Trump geht in die Geschichte ein

Von afp, dpa, wan

Aktualisiert am 26.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Player wird geladen
Trumps Polizeifoto: So grimmig schaut der ehemalige US-Präsident auf dem Mugshot. (Quelle: reuters)
News folgen

Donald Trump hat sich den Behörden in Atlanta gestellt. Mehrere seiner Vertrauten haben dies bereits getan.

Donald Trump hat Geschichte geschrieben: Erstmals ist in den USA ein Polizeifoto eines früheren Präsidenten aufgenommen worden. Das Foto, das am Donnerstag in einem Gefängnis in Atlanta geschossen wurde, hat das Büro des Sheriffs kurz darauf veröffentlicht.

Nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im Bundesstaat Georgia wurde Trump in dem Gefängnis im Landkreis Fulton wegen "Vorwürfen der Erpressung und Verschwörung" kurzzeitig unter Arrest gestellt, wie es aus dem Büro des Sheriffs hieß.

Trump bekam laut Gefängnisunterlagen die Häftlingsnummer P01135809. Es wurde zudem vermerkt, dass er 1,90 Meter groß sei und 100 Kilogramm wiege, blaue Augen und blondes oder rotbraunes Haar habe. Seine Fingerabdrücke wurden ebenfalls genommen. Nach etwa 20 Minuten war die Prozedur beendet, Trump kehrte zum Flughafen zurück.

Er war am Montag vergangener Woche in Atlanta wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia zu kippen. Die Anklage gegen den 77-Jährigen umfasst 13 Punkte und fußt unter anderem auf einem Gesetz gegen organisierte Kriminalität.

Medienberichten zufolge wollte der Ex-Präsident nach dem Termin in dem Gefängnis in Atlanta in seinen Golfklub Bedminster in New Jersey zurückkehren. Die Kaution war bereits zu Wochenbeginn auf 200.000 Dollar (rund 185.000 Euro) festgelegt worden. In den vier laufenden Strafverfahren gegen ihn ist es das erste Mal, dass eine solche Geldauflage bekannt wurde.

Trump bezeichnete die Behörden in Georgia als "Scheinjustiz" und warf ihnen "Wahlbeeinflussung" vor. "Ich habe nichts falsch gemacht", sagte er nach der erkennungsdienstlichen Behandlung vor Journalisten, bevor er seine Rückreise antrat.

Trump erstmals wieder bei sozialem Netzwerk X

Kurz nachdem der Ex-Präsident Atlanta verlassen hatte, meldete er sich zudem erstmals wieder auf der Plattform X (vormals Twitter). Mit den Worten "Wahlbeeinflussung, niemals aufgeben" und einem Link auf seine Website veröffentlichte er dort das Polizeifoto. Der Tweet wurde innerhalb einer Stunde mehr als neun Millionen Mal gesehen.

Giuliani: Anklage ist eine "Farce"

Zuvor hatte sich bereits der frühere Anwalt von Trump, Rudy Giuliani, nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im US-Bundesstaat Georgia den Behörden gestellt. Der einstige Bürgermeister von New York erschien am Mittwoch im Gefängnis des Landkreises Fulton County in der Großstadt Atlanta für eine erkennungsdienstliche Behandlung. Er wurde anschließend gegen eine Kaution von 150.000 Dollar (rund 138.000 Euro) auf freien Fuß gesetzt.

"Diese Anklage ist eine Farce", sagte der 79-jährige ehemalige Staatsanwalt anschließend. "Es ist nicht nur ein Angriff auf mich und Präsident Trump. Es ist ein Angriff auf das amerikanische Volk." Die zuständige Staatsanwältin Fani Willis werde dafür in die Geschichte eingehen, "einen der schlimmsten Angriffe auf die amerikanische Verfassung aller Zeiten geführt zu haben". Die Behörden veröffentlichten später ein Polizeifoto von Giuliani.

Giuliani ist einer von insgesamt 19 Angeklagten in dem Verfahren um Trumps Versuche, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia zu kippen. Der damalige Trump-Anwalt hatte in einer Reihe von Bundesstaaten versucht, mit vielfach widerlegten Wahlbetrugsvorwürfen gegen den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden anzukämpfen.

Auch frühere Anwältinnen Trumps folgten

Inzwischen haben sich mehrere der Angeklagten gestellt. Am Dienstag erschien unter anderem der Anwalt John Eastman im Gefängnis von Fulton County, das wegen seiner Adresse auch als "Rice-Street-Gefängnis" bezeichnet wird. Am Mittwoch folgten unter anderem Giuliani und die früheren Anwältinnen Trumps, Sidney Powell und Jenna Ellis.

Frist lief am Freitag ab

Trump wurde mit 18 weiteren Beschuldigten wegen seiner Versuche angeklagt, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia zu beeinflussen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Republikaner und den anderen Angeklagten eine Frist bis zu diesem Freitag gesetzt, um aus freien Stücken bei den Behörden in Atlanta vorstellig zu werden.

Bei vorherigen Anklagen gegen den Ex-Präsidenten in New York, Miami und Washington hatten die Behörden darauf verzichtet, Polizeifotos von ihm zu machen.

Mehrere Anklagen gegen Trump

Trump ist bereits auf Bundesebene in Washington wegen seines Feldzuges gegen die eigene Niederlage bei der Wahl 2020 angeklagt worden. Damals hatte er gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden verloren. Diese Niederlage gesteht Trump jedoch bis heute nicht ein, sondern verbreitet die Lüge, er sei durch Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden.

Außerdem wurden in New York und Miami Anklagen gegen Trump erhoben. Der New Yorker Fall steht im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar. In Miami geht es um die Aufbewahrung von streng geheimen Regierungsunterlagen in einem Privatanwesen Trumps. Der 77-Jährige, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, weist alle Vorwürfe zurück und wertet die Anklagen als Versuch seiner Gegner, ihn von einer weiteren Amtszeit abzuhalten.

Trotz der laufenden Verfahren ist Trump der klare Favorit bei den Vorwahlen der Republikaner, die am 15. Januar im Bundesstaat Iowa beginnen werden. Der Sieger wird im November 2024 Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
  • cnn.com: "Trump has been placed under arrest and booked" (englisch)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website