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Donald Trump: Vertraute Sarah Palin blamiert sich im TV


Vertraute des Ex-Präsidenten
Sektenanführer Trump? Sarah Palin tritt ins Fettnäpfchen

Von t-online, aj

Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Sarah Palin hatte Donald Trump hinter sich – und verlor bei einer Kongress-Nachwahl in Alaska trotzdem.Vergrößern des Bildes
Sarah Palin: Die Republikanerin hatte Donald Trump hinter sich – und verlor bei einer Kongress-Nachwahl in Alaska im vergangenen Jahr trotzdem. (Quelle: IMAGO/Al Grillo)

Die Republikanerin Sarah Palin ist für ihre verbalen Entgleisungen bekannt. Nun will die Trump-Vertraute ein Phänomen erklären – und löst einen Shitstorm aus.

Mal bezeichnet sie Nordkorea als "Verbündete", ein anderes Mal will sie Russland von Alaska aus sehen können: Sarah Palin hat einen Hang zum Fettnapf. Die erzkonservative Republikanerin hat in der Vergangenheit kaum einen öffentlichen Auftritt hingelegt, ohne dabei mit ihren Wissenslücken oder verbalen Entgleisungen für Schlagzeilen zu sorgen.

Nachdem es nun einige Zeit ruhig um die 59-Jährige war, rückt sie durch Donald Trumps Wahlkampagne erneut in den Vordergrund. Sie taucht vermehrt als politische Kommentatorin in rechtskonservativen Medien auf. So auch am vergangenen Mittwoch bei Newsmax nach Trumps Gerichtstermin. In einem Live-Interview wollte Palin den republikanischen Präsidentschaftsbewerber verteidigen. Und erwies dabei erneut ihr Ungeschick.

In dem Medium wurde über folgende Szene eines Treffens von Trump und seinen Anhängern gesprochen: Trump kehrt in Miami in ein bekanntes Restaurant ein. Dort wird er von seinen Anhängern bejubelt und gefeiert. Sie singen "Happy Birthday", machen Fotos und klatschen. Trump gibt sich jovial, winkt und ruft "Essen für alle".

Das Verwunderliche: Der ehemalige US-Präsident kam gerade von einem bedeutenden Gerichtstermin. Dort musste er sich in 37 Anklagepunkten verantworten. Einige davon wiegen so schwer, dass ihm hundert Jahre Haft drohen könnten (hier lesen Sie mehr). Seine Anhänger feiern ihn dennoch. Das sehen manche Experten in den USA kritisch – die Szene sei ein Sinnbild dafür, dass Trumps Einfluss auf seine Unterstützer einem Personenkult gleichkomme.

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Palin: "Die Definition einer Sekte ist ..."

Mit diesem Vorwurf wurde auch die Trump-Vertraute Palin konfrontiert. Gleicht das Verhalten der Anhängerschaft des exzentrischen Ex-Präsidenten dem einer sektenhaften Glaubensgemeinschaft?, will der Moderator von Newsmax wissen. Palin verneint sofort – und klärt die Zuschauer darüber auf, was eine Sekte ausmacht:

"Die Definition einer Sekte ist eine Gruppe von Menschen, die sich gegenseitig und eine Sache übermäßig unterstützen, bei denen es um Konformität und Einhaltung der Regeln geht und die intolerant gegenüber jedem sind, der nicht mit ihrer Mission übereinstimmt", so Palin.

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Palin schwappt Häme entgegen

Für viele Zuschauer erscheinen Palins Äußerungen wie ein Witz – ihrer Meinung nach trifft sie mit der öffentlich vorgetragenen Sekten-Definition nämlich haargenau das Verhalten der Trump-Fans.

"Sarah Palin beschreibt den Trump-Kult perfekt und leugnet zugleich, dass Trump World ein Kult ist", schrieb ein Unterstützer von Ron DeSantis auf Twitter, um auf die Widersprüchlichkeit ihrer Äußerungen aufmerksam zu machen. DeSantis gilt derzeit als Trumps größter parteiinterner Konkurrent im Rennen um die US-Präsidentschaft im nächsten Jahr.

"Meine Güte, sie hat es kapiert!", schrieb eine andere Nutzerin auf Twitter. "Abgesehen von dem ersten 'Nein' ... alles andere passt perfekt! Gratulation, Sarah!"

Der republikanische Politiker Michael Steele teilte einen Videoausschnitt eines britischen Reporters, der von Trump-Unterstützern in dem Restaurant als "Verräter" bezeichnet wurde. Der Reporter hatte Trump gefragt, ob er bereit sei, ins Gefängnis zu gehen. "Sie meinen so?", schrieb Steele zu dem Clip an Palin gerichtet.

Trump und Palin verbindet einiges

Sarah Palin machte sich in den USA einst als Ikone der radikal konservativen und populistischen Tea-Party-Bewegung und als Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner einen Namen. 2006 bis 2009 war sie die Gouverneurin von Alaska. Trump unterstützte Palin im vergangenen Jahr bei dem Versuch, ein politisches Comeback hinzulegen. Die 59-Jährige scheiterte jedoch im Rennen um einen Kongresssitz im Abgeordnetenhaus.

Trump und Palin verbindet einiges: Beide wettern in ähnlicher Manier über die liberalen Eliten, verbreiten ultrakonservative Meinungen, hetzen gegen die Medien und geben sich demonstrativ politisch inkorrekt. In ihrer Rolle als Vize des Präsidentschaftsbewerbers John McCain bei der US-Wahl 2008 spaltete Palin die Republikaner und trug maßgeblich zum Rechtsruck in der Partei bei.

Verwendete Quellen
  • independent.co.uk: "Sarah Palin mocked for response to being asked if Trump supporters are a cult" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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