Geplante Militäroffensive Russland warnt Türkei vor Angriff auf syrische Kurdengebiete
Der türkische Präsident Erdoğan plant einen Angriff auf kurdische Milizen in Syrien. Nicht nur die USA warnen davor – nun äußert sich auch Russland dazu.
Russland hat die Türkei zur Zurückhaltung in Syrien aufgefordert. "Wir hoffen, dass Ankara von Maßnahmen absieht, die zu einer gefährlichen Verschlechterung der ohnehin schon schwierigen Lage in Syrien führen könnten", erklärte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Die Türkei würde mit einer "Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Syriens" die Spannungen in dem Land anheizen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte am Mittwoch erneut mit einer militärischen Offensive in Nordsyrien gedroht. "Wir machen einen weiteren Schritt zur Einrichtung einer 30 Kilometer breiten Sicherheitszone entlang unserer Südgrenze", sagte er. "Wir werden Tal Rifaat und Manbidsch säubern" und dann "Schritt für Schritt in andere Regionen vordringen". Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch USA warnt Türkei vor Offensive
Erdoğan will dort gegen "terroristische" Kämpfer der verbotenen türkisch-kurdischen PKK und der syrisch-kurdischen YPG vorgehen. "Wir verstehen die Besorgnis der Türkei über die Bedrohung der nationalen Sicherheit, die von den Grenzregionen zu Syrien ausgeht", sagte Sacharowa. Doch das Problem könne nur durch syrische Regierungstruppen gelöst werden.
Auch US-Außenminister Antony Blinken hatte den Nato-Verbündeten Türkei am Mittwoch vor einem weiteren Militäreinsatz in Syrien gewarnt.
Die Türkei hält bereits Gebiete in Nordsyrien besetzt und argumentiert mit Sicherheitsinteressen. Die Regierung in Ankara betrachtet die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und als Terrororganisation. Die USA wiederum arbeiten mit der YPG im syrischen Bürgerkrieg als Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zusammen. Russland ist in dem Krieg stärkster Rückhalt der syrischen Regierung und ihrer Truppen.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP