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Israel droht im Fall neuer Angriffe aus Gaza mit Tötung von Hamas-Führern


Nahostkonflikt
Israel droht im Fall neuer Angriffe aus Gaza mit Tötung von Hamas-Führern

Von dpa
Aktualisiert am 23.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Israelische Sicherheitskräfte im Einsatz: Israels Regierung droht mit heftigen Reaktionen, sobald die Hamas mit einer Aufrüstung beginnt.Vergrößern des Bildes
Israelische Sicherheitskräfte im Einsatz: Israels Regierung droht mit heftigen Reaktionen, sobald die Hamas mit einer Aufrüstung beginnt. (Quelle: Ilia Yefimovich/dpa)

Zwischen Israel und der Hamas gilt derzeit eine Waffenruhe. Nun hat die israelische Regierung eine Drohung für den Fall eines erneuten Angriffs ausgesprochen.

Israelische Minister haben nach der Waffenruhe im Gaza-Konflikt bekräftigt, dass Israel künftig auf jeden Angriff aus dem Palästinensergebiet deutlich härter reagieren werde als zuvor. Finanzminister Israel Katz von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud sagte dem Radiosender 103FM am Sonntag: "Für jeden Angriff auf den Süden muss es gezielte Tötungen von Hamas-Führern geben und Feuer auf Hamas-Ziele."

Israel habe bisher aus Sorge vor einem Krieg immer vermieden, den ersten Schritt zu unternehmen. Dies werde sich nun ändern, sagte Katz. Jihia al-Sinwar, Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, werde für jeglichen Angriff "mit seinem Kopf bezahlen".

Aufrüstung der Hamas befürchtet

Der israelische Siedlungsminister Zachi Hanegbi (Likud) ging im Gespräch mit dem TV-Sender Kanal 13 am Samstag noch weiter: "Wir dürfen nicht auf Raketenangriffe warten." Auch eine neue Aufrüstung der Hamas mit Raketen wäre aus seiner Sicht ein Grund für Israel, einen Angriff zu initiieren. Er sprach von einer "totalen Veränderung der Gleichung" gegenüber der islamistischen Organisation. "Wir haben das nie getan, jetzt ist es an der Zeit, es zu tun."

Eine Aufrüstung der Hamas befürchtet Israel insbesondere deshalb, weil sich der UN-Sicherheitsrat für schnelle Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen stark gemacht hat. Wie nach dem letzten Gaza-Krieg 2014 könnten die Hilfsleistungen von der Hamas missbraucht werden, so die Sorge Israels.

Verständigung auf Waffenruhe

Eigentlich war in der Nacht auf Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Israel und die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatten sich darauf unter Vermittlung Ägyptens nach einem elftägigen Schlagabtausch verständigt.

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Nach Angaben der israelischen Armee hatten militante Palästinenser während des Waffengangs mehr als 4.360 Raketen auf Israel abgefeuert. 680 davon seien im Gazastreifen selbst eingeschlagen. Bei den Angriffen seien in Israel 13 Menschen getötet worden. Die israelische Armee habe mehr als 1.500 Ziele in dem Küstenstreifen beschossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden 248 Palästinenser getötet, mehr als ein Viertel davon Minderjährige. Israels Armee spricht dagegen von mehr als 200 getöteten militanten Palästinensern im Gazastreifen.

Erneute Auseinandersetzungen

Allerdings war es am Freitag auch nach der Waffenruhe auf dem Tempelberg zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Nach Angaben der israelischen Polizei wurden in der Nacht zum Sonntag 33 Palästinenser festgenommen, die bei Ausschreitungen in Ost-Jerusalem beteiligt gewesen seien. Bereits am Samstag kam es zu mehreren Festnahmen.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Nach rund drei Wochen Zutrittsverbot wurde der Tempelberg in Jerusalem am Sonntag wieder für jüdische Besucher geöffnet. Die heilige Stätte war wegen der schweren Konfrontationen von Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften während des muslimischen Fastenmonats Ramadan für Juden geschlossen worden. Die Zusammenstöße gelten als einer der Auslöser für den jüngsten Gaza-Konflikt. Dieser begann am 10. Mai, als Mitglieder der Hamas Raketen auf Jerusalem abfeuerten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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