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F-35: Erste Nato-Länder stellen Kauf der US-Kampfflugzeuge infrage


Zweifel an USA
Erste Nato-Länder stellen Kauf von F-35-Jets infrage

Von t-online, mk

15.03.2025 - 18:54 UhrLesedauer: 3 Min.
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F-35 im Flug: Gerüchte über einen "kill switch" befeuern die Debatte um den Kauf des US-Kampfjets. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Thomas Fuhrmann/imago)
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Viele Nato-Länder wollen ihre Kampfjet-Flotten mit US-Maschinen vom Typ F-35 ersetzen, auch Deutschland. Doch die Zweifel wachsen.

Die F-35 des US-Herstellers Lockheed Martin gilt als modernster Kampfjet der Welt. Das Tarnkappenflugzeug kann sowohl Ziele am Boden als auch in der Luft bekämpfen und ist in der Lage, Atomwaffen ins Ziel zu bringen. Bei den US-Streitkräften ist der Umstieg auf die F-35 bereits in vollem Gange, auch viele Nato-Länder – darunter Deutschland – wollen ihre Flotten mit dem US-Jet auf den neuesten Stand bringen. Doch die konfrontative Politik von US-Präsident Donald Trump weckt zunehmend Zweifel an diesen Plänen.

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Mit Portugal und Kanada haben nun die ersten Nato-Länder öffentlich infrage gestellt, ob sie an ihren Kaufprogrammen für die F-35 festhalten. Kanada schaue sich aktiv nach Alternativen zu dem US-Jet um und wolle Gespräche mit konkurrierenden Firmen aufnehmen, sagte Kanadas Verteidigungsminister Bill Blair am Freitag (Ortszeit). US-Präsident Trump hat Kanada zuletzt mit Strafzöllen belegt und droht immer wieder damit, das Land zu annektieren.

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F-35 soll deutsche Tornado-Jets ersetzen

Am Tag zuvor hatte Portugals Verteidigungsminister Nuno Melo mitgeteilt, dass das Land seine Kampfjetflotte lieber durch europäisch hergestellte Jets ersetzen wolle. "Die jüngsten Äußerungen der US-Regierung über die Nato und die internationale geostrategische Lage haben uns veranlasst, unsere Optionen neu abzuwägen", sagte Melo der Zeitung "Público". "Die Verlässlichkeit unserer Partner ist ein Faktor, den wir berücksichtigen müssen."

Kanada hatte im Juni 2023 insgesamt 88 F-35 für umgerechnet mehr als 17 Milliarden Euro bestellt. Die ersten 16 Maschinen hat das Land bereits erhalten. Portugal wollte 24 F-35 für umgerechnet knapp 5,5 Milliarden beschaffen.

Deutschland hat nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 35 Exemplare des Kampfjets bestellt, die Kosten sollen sich auf etwa zehn Milliarden Euro belaufen. Die F-35 soll die deutschen Tornado-Kampfflugzeuge ersetzen, die auch Deutschlands nukleare Teilhabe sichern. Bislang hat sich die Bundesregierung noch nicht zu der Frage geäußert, ob sie an der Bestellung festhält.

"Kill Switch"? Gerücht befeuert Debatte um F-35

Ausgelöst wurde die Debatte über die Zuverlässigkeit der USA als Rüstungspartner durch die jüngste Politik der US-Regierung. So hatten die USA kurzzeitig die Waffenlieferungen an die Ukraine eingestellt, auch Geheimdienstinformationen und Satellitenbilder teilte Washington nicht mehr mit Kiew. Inzwischen sollen die Hilfen der USA wieder in vollem Umfang fließen, doch der Schock der plötzlichen Abkehr der USA sitzt tief bei den Europäern.

Befeuert wurde die Debatte um den Kauf der F-35 durch Gerüchte um einen angeblichen "kill switch" – also eine technische Vorrichtung, mit denen die USA jede F-35 auf der Welt aus der Ferne lahmlegen könnte. Hersteller Lockheed Martin und westliche Militärexperten widersprechen zwar den Gerüchten um einen "kill switch" bei der F-35, doch auch die EU warnt inzwischen vor einer strategischen Abhängigkeit der Europäer von den USA. Tatsächlich dürfte ein Betrieb der F-35 ohne technische Unterstützung aus den USA nicht lange möglich oder nicht ohne Einschränkungen möglich sein.

Diese Alternativen zum F-35 sind im Gespräch

Angesichts der Unklarheit über den politischen Kurs der USA unter Donald Trump rät die EU ihren Mitgliedsländern, Kriegsgerät künftig eher in Europa zu beschaffen. Als Alternativen zur F-35 werden verschiedene Kampfjets gehandelt, zum Beispiel die französische Rafale, der schwedische Gripen oder der südkoreanische KAI KF-21 Boramae.

Für die USA wäre eine Abkehr der Europäer von der F-35 nicht nur ein großer wirtschaftlicher Verlust. Das Flugzeug sollte die Kampfjet-Flotten der Nato-Länder vereinheitlichen und damit schlagkräftiger machen. Je mehr Nato-Länder die F-35 nutzen, desto größer wird auch der Einfluss der USA auf die strategischen Entscheidungen dieser Länder. Diesen Einfluss drohen die USA zu verlieren, wenn sich Verbündete für Alternativen zur F-35 entscheiden.

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