George Blake Legendärer Spion im hohen Alter gestorben
Erst hat er für Großbritannien spioniert, dann für die Sowjetunion – nun ist der frühere Agent George Blake im Alter von 98 Jahren gestorben.
Der während des Kalten Krieges als Doppelagent berühmt gewordene britische Geheimdienstmitarbeiter George Blake ist tot. Der "legendäre Geheimagent" sei im Alter von 98 Jahren gestorben, sagte der Sprecher des russischen Geheimdienstes SWR, Sergej Iwanow, am Samstag laut der Nachrichtenagentur Tass.
Der 1922 in Rotterdam geborene Ex-Agent war nach dem Zweiten Weltkrieg als junger Spion für den britischen Geheimdienst nach Südkorea versetzt worden. Nachdem er Zeuge von US-Bombenangriffen gegen die Zivilbevölkerung geworden war, bot er der Sowjetunion seine Dienste an. Gegenüber dem russischen Geheimdienst KGB gab er die Identitäten hunderter Agenten preis. Zudem enthüllte er die Existenz eines geheimen Tunnels in Berlin, von dem aus die Sowjetunion ausspioniert wurde. Als das aufflog, verurteilte ihn ein britisches Gericht 1961 zu 42 Jahren Haft. 1966 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Er floh über Berlin nach Moskau. Seither lebte er in Russland.
In Moskau verehrt
Als "Maulwurf" enttarnt wurde Blake von einem polnischen Doppelagenten. 1961 wurde er in Großbritannien zu 42 Jahren Haft verurteilt. Fünf Jahre später gelang ihm die Flucht. Er setzte sich schließlich in die Sowjetunion ab.
In Moskau wurde Blake als Held verehrt. Blake habe "unser Land aufrichtig geliebt und die Errungenschaften unseres Volkes während des Zweiten Weltkriegs bewundert", sagte Iwanow. Zu Blakes 90. Geburtstag hatte ihn Kremlchef Wladimir Putin, der auch Geheimdienstagent war, gratuliert. Zu seinem 95. Geburtstag hatte er Russlands Agenten zu einem Kampf des Guten gegen das Böse aufgerufen.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa