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Erdogan beleidigt Macron: "Er soll seinen geistigen Zustand überprüfen"


Streit mit Frankreich eskaliert
Erdogan: "Macron soll seinen geistigen Zustand überprüfen"

Von afp, pdi

Aktualisiert am 25.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron beim Syrien-Gipfel in Istanbul: Der Konflikt zwischen der Türkei und Frankreich hat sich verbal deutlich zugespitzt.Vergrößern des Bildes
Recep Tayyip Erdogan und Emmanuel Macron beim Syrien-Gipfel in Istanbul: Der Konflikt zwischen der Türkei und Frankreich hat sich verbal deutlich zugespitzt. (Quelle: imago-images-bilder)

Der Konflikt zwischen den türkischen Präsidenten Erdogan und seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron ist eskaliert. Erdogan beleidigt Macron, Frankreich zieht seinen Botschafter aus der Türkei ab.

Der Elysée-Palast hat empört auf die harsche Kritik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron reagiert. "Die Äußerungen von Präsident Erdogan sind inakzeptabel", sagte ein Vertreter der französischen Präsidentschaft auf AFP-Anfrage am Samstag. "Maßlosigkeit und Grobheit sind keine Methode." Erdogan müsse seinen politischen Kurs ändern, "weil er in jeder Hinsicht gefährlich ist". Der französische Botschafter in Ankara sei zu Beratungen mit Macron nach Paris zurückgerufen worden.

Erdogan hatte Macron zuvor wegen dessen Äußerungen zum Islam scharf angegriffen. Macron solle seinen "geistigen Zustand überprüfen" lassen, wetterte Erdogan am Samstag in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede. Nach dem islamistischen Anschlag auf den französischen Lehrer Samuel Paty hatte Macron ein verschärftes Vorgehen gegen Islamisten angekündigt.

Erdogan: Macron ist ein Problem für den Islam

"Was kann man über ein Staatsoberhaupt sagen, das Millionen Mitglieder verschiedener Glaubensrichtungen so behandelt", sagte der türkische Präsident. "Was hat dieses Individuum namens Macron für ein Problem mit dem Islam und Muslimen?"

Der 47-jährige Lehrer Paty war am Freitag vor einer Woche nahe seiner Schule bei Paris von einem 18-Jährigen enthauptet worden. Der Angreifer tschetschenischer Herkunft wurde kurz danach von der Polizei erschossen. Paty hatte das Thema Meinungsfreiheit im Unterricht behandelt und dabei umstrittene Mohammed-Karikaturen verwendet.

Nach dem Anschlag ging die französische Polizei in dutzenden Einsätzen gegen Menschen und Vereinigungen vor, die mutmaßlich dem islamistischen Spektrum angehören oder ihm nahe stehen.

Die beiden Nato-Mitglieder Frankreich und Türkei liegen seit längerem bei mehreren Themen über Kreuz, etwa über das Vorgehen in Syrien und Libyen, dem Gasstreit im östlichen Mittelmeer und dem Konflikt in Bergkarabach.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und Reuters
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