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Flüchtlingslager auf Lesbos: Sechs mutmaßliche Moria-Brandstifter in U-Haft


Migrantenlager auf Lesbos
Sechs mutmaßliche Moria-Brandstifter in Untersuchungshaft

Von dpa
Aktualisiert am 21.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Migranten vor dem neuen provisorischen Lager: Die Behörden haben sechs mutmaßliche Brandstifter in Untersuchungshaft genommen.Vergrößern des Bildes
Migranten vor dem neuen provisorischen Lager: Die Behörden haben sechs mutmaßliche Brandstifter in Untersuchungshaft genommen. (Quelle: Yara Nardi/Reuters-bilder)
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Haben sechs Flüchtlinge das Feuer in Moria gelegt? Die Behörden haben die Verdächtigen nun in Untersuchungshaft genommen. Sie selbst haben eine andere Erklärung für die Anschuldigungen.

Vier Männer und zwei Minderjährige, die für das Feuer im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos verantwortlich sein sollen, sind in Untersuchungshaft genommen worden. Das berichtet die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA. Bei den mutmaßlichen Brandstiftern handelt es sich demnach um vier 19-jährige und zwei 17-jährige Afghanen. Sie waren kurz nach dem Brand vor knapp zwei Wochen von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.

In einer ersten Anhörung sollen die Tatverdächtigen im Beisein eines Athener Rechtsanwalts angegeben haben, unschuldig zu sein; ein afghanischer Landsmann in Moria habe sie der Brandstiftung bezichtigt, weil er Paschtune sei und sie dem Stamm der Hasara angehörten.

10.000 in neuem provisorischen Zeltlager

Das zuvor völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria war bei einem Großbrand in der Nacht vom 8. auf den 9. September fast vollständig zerstört worden. Die Behörden gingen schnell von Brandstiftung durch die Migranten selbst aus, weil das Feuer zeitgleich an verschiedenen Stellen ausbrach. Die rund 12.000 Migranten wurden über Nacht obdachlos. Danach herrschte Chaos auf der Insel, bis ein provisorisches Zeltlager errichtet wurde, in das bisher rund 10.000 Menschen eingezogen sind.

Die Migranten auf Lesbos fordern schon lange, ganz von der Insel gebracht zu werden – manche warten dort seit über einem Jahr unter extrem schlechten Bedingungen auf ihren Asylentscheid. Die Forderung der Menschen unterstützen auch humanitäre Organisationen.

Athen hält sich jedoch an das Abkommen der EU mit der Türkei vom Jahr 2016. Demnach müssen alle Migranten auf den Inseln bleiben, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Wer kein Asyl bekommt, muss in die Türkei zurück. Mit Verweis auf Corona nimmt die Türkei aber seit Monaten keine Migranten mit abgelehnten Asylanträgen mehr zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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