Religiöser Führer des Iran Chamenei: Habe Bau von Atombomben verboten
Laut Irans Ajatollah Ali Chamenei hatte der Iran die Möglichkeit, eine Atombombe zu bauen. Da dies mit den islamischen Vorschriften nicht vereinbar wäre, habe der Religionsführer dies jedoch verboten.
Der Iran hätte nach Worten des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei Atombomben bauen können, sah aber aus religiösen Gründen davon ab. "Wir hätten auch diesen Weg einschlagen können, aber nach den islamischen Vorschriften ist ein Atomwaffenprogramm absolut verboten", sagte Chamenei am Mittwoch. Das Land habe nicht vor, diesen Vorschriften zuwider zu handeln, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Insa.
Chamenei hat in einem Dekret den Bau und die Benutzung jeglicher Massenvernichtungswaffen für verboten erklärt. Das Dekret des iranischen Führers, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat, soll nach iranischen Angaben auch den Vereinten Nationen (UN) vorliegen.
Das Ende des Atomabkommens könnte im November kommen
Nach dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 im Mai 2018 hat der Iran in drei Schritten Bestimmungen des Abkommens verletzt. Die nächste Stufe des Teilausstiegs ist für November geplant. Sie könnte die finale sein und damit auch ein Ende des Atomabkommens bedeuten, wie der Sprecher der iranischen Atomorganisation (AEOI), Behrus Kamalwandi, Anfang September erklärt hatte.
Teheran fordert in erster Linie die Aufhebung der US-Sanktionen. Die US-Regierung will die Führung in Teheran mit den bislang härtesten Sanktionen zwingen, das Abkommen neu auszuhandeln und härteren Auflagen zuzustimmen.
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Die verbliebenen Vertragspartner - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - befürchten, dass der Iran ganz aus dem Deal aussteigen und unbegrenzt Uran anreichern könnte. Die auf 3,67 Prozent begrenzte Urananreicherung war einer der Kernpunkte des Wiener Vertrags, um den Bau einer iranischen Atombombe zu verhindern.
- Nachrichtenagentur dpa